Loewe, Siegfried, ab ca. 1937 nicht offiziell Walter S., Pharmakologe, Endokrinologe

*19.08.1884,Fürth. Isr. gestorben 24.08.1963,Salt Lake City, Utah, USA

V August L. (1849-1888), Bankier.

M Clothilde, geb. Blumenthal (1862-nach 1923).

G 1 Bruder Edgar (1886-?)

27.10.1919, (Göttingen) Ida Adelheid Victoria Witte (1894-nach 1972).

K Ludwig Hermann August (*1920), Police officer; Susana Renate, verh. Puttuck (*1922); Jens Lukas Silvester (1924-1942)

               1890-1902                              Schulbildung in Frankfurt/M: 1890-1894 Wöhlerschule, 1894-1902 humanistisches Gymnasium, seit 1897 Lessing-Gymnasium genannt. Abitur Ostern 1902

               1902- 1908                             Studium Medizin an den Universitäten Freiburg (SS 1902-SS 1903, SS 1904), Berlin (WS 1903/04 u. WS 1904/05), Straßburg (SS 1905-SS1906, WS 1907/08), München (WS 1906/07). Physikum in Freiburg, 1904, Ärztliche Staatsprüfung in München, Mai 1907, abgelegt

               1908 VII 23                             Promotion in Straßburg zum Dr. med.: „Untersuchungen über den Verlauf d. peptischen Verdauung des Kaseins u. Serumglobulins“

               1908-1910                              Arbeit am physiologisch-chemischen Institut d. Univ. Straßburg ohne Stelle

               1910 IV – 1912 III                   Assistenzarzt an d. psychiatrisch-neurologischen Klinik d. Univ. Leipzig

                1912 IV – 1915 IV                  Assistent am Pharmakologischen Institut d. Univ. Göttingen

                1913 VII                                  Habilitation für das Fach Pharmakologie mit d. Schrift „Membran u. Narkose“

               1915 IV – 1918 X                   Stellvertretender Institutsdirektor

               1921 X – 1928 IX                   o. Professor u. Direktor des Pharmakologischen Instituts an d. Universität Dorpat (heute Tartu), Estland

               1928 X – 1933 III                    Leiter des Hauptlaboratoriums d. städtischen Krankenanstalten; Mannheim

               1929 IX – 1933 IV                  o. Honorarprofessor d. Medizinischen Fakultät d. Univ. Heidelberg

               1933 IV – 1934 V                   Arbeit an d. „Notgemeinschaft deutscher Wissenschaftler im Ausland“, Zürich

               1934 VIII – 1936                    Gast (Rockefeller-Stipendiat) am Mount Sinai-Hospital, New York

               1936 – 1945 XII                      Gast-Forscher (Visiting Researcher) am Department of Pharmacology, Cornell Univ., New York

               1946 I – 1963 VIII                   Research Professor am Department of Pharmacology, Univ. Utah, Salt Lake City (ab 1957 Emeritus)

Ehrungen: Ehrenmitglied d. Deutschen Pharmakologischen Gesellschaft (1948) u. d. Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie (1960). Postum: „Lesser-Loewe Kolloquien“ in Mannheim seit 1965.

L., ein bedeutender Forscher auf den Gebieten der Biochemie, Pharmakologie und Endokrinologie, wurde zu Fürth in Bayern als Sohn des dortigen Bankiers August L. geboren. Bezüglich seiner persönlichen Angelegenheiten war L. immer äußerst zurückhaltend; so wissen wir über seine Familie fast nichts – bis zu knappen Hinweisen aus Stadtarchiven.

Es ist bekannt, dass der Vater sehr früh starb und die Mutter als „Privatière“ im Frühjahr 1890 mit ihren beiden kleinen Söhnen nach Frankfurt a.M. zog (Auskunft des StadtA Frankfurt). Dort besuchte L. zunächst die Wöhlerschule (die 1870 von der Polytechnischen Gesellschaft gegründete Realschule), nach der VI. Klasse aber das Städtische humanistische Gymnasium, ab 1897 Lessing-Gymnasium genannt. Wie sein Mitarbeiter und Freund Hermann Voss (1888-1979) bemerkte, ermöglichten ihm seine guten Kenntnisse alter Sprachen später „die Schaffung überaus treffender Bezeichnungen von Begriffen und Phänomenen aus seinen Forschungsgebieten“ (Voss, 1964, 93). Ostern 1902 bestand L. sein Abitur und sofort begann er das Medizinstudium, wobei er mehrere Universitäten wechselte: Freiburg, Berlin, Straßburg und München, wo er am 5. Mai 1907 nach zehn Semestern die ärztliche Staatsprüfung ablegte. Anschließend war er als Medizinalpraktikant tätig: Während SS 1907 am Allgemeinen Krankenhaus in Homburg, das nächste Semester am physiologisch-chemischen Institut der Universität Straßburg und danach noch zwei Monate lang an der Straßburger psychiatrischen Universitätsklinik. Gleichzeitig war L. vier Semester lang (WS 1907/08-WS 1909/10) an der mathematisch-naturwissenschaftlichen Universität Straßburg immatrikuliert, er hörte einzelne Vorlesungen, besonders in Chemie. Als Praktikant am physiologisch-chemischen Institut konnte L. unter Anleitung des Institutsdirektors Franz Hofmeister (1850-1922), der als Pionier der Proteinchemie gilt, seine Doktorarbeit, zur Erforschung des allmählichen Abbaus der Eiweiße Kasein und Serumglobulin anfertigen. Die Promotion zum Dr. med. fand im Juli 1908 statt.

Nach der Promotion blieb L. am Hofmeisterschen Institut, jedoch ohne planmäßige Stelle, und beschäftigte sich hauptsächlich mit experimentellen toxikologischen Arbeiten. Während 1909 leistete er auch seine Militärpflicht als Einjähriger Freiwilliger bei einem Feldartillerie Regiment ab. (Weder der Ort noch die genaue Zeit sind bekannt).

Im Frühjahr 1910 erhielt L. seine erste etatmäßige Stelle als Assistenzarzt an der Universität Leipzig in der psychiatrischen und neurologischen Klinik. Er war zuständig für das experimentelle Laboratorium der Klinik und führte dort experimentell-pathologische Untersuchungen durch, insbesondere über betäubende Mittel und über Tetanustoxine. Dies veranlasste ihn, mit dem physikalisch-chemischen Institut der Universität zu kontaktieren, nämlich, mit dem bedeutenden Kolloidchemiker Herbert Freundlich (1880-1941). Als Ergebnis erschien insbesondere eine umfangreiche Arbeit „mit durchaus neuartigen Ergebnissen“ (Heubner, 1954, 520), „Zur physikalischen Chemie der Lipoide“, die weit über seine dienstlichen Pflichten hinaus ging. Bereits hier zeigte sich die Grundtendenz der gesamten Arbeit L.s – sein Bestreben, die Tatsachen theoretisch gründlich durchzudenken.

Ostern 1912 konnte L. an das Pharmakologische Institut der Göttinger Universität wechseln, was näher an seiner Ausbildung lag und sich seinen Interessen anpasste. Der damalige Direktor des Instituts, Wolfgang Heubner (1877-1957), erinnerte sich später an das Vorstellungsgespräch, „dass wir schon bei jener ersten Begegnung guten Kontakt fanden“ (Heubner, ebd.). Bereits im Juli 1912 hielt L. einen Vortrag zur Theorie der Narkose in der Göttinger medizinischen Gesellschaft und im folgenden Jahr habilitierte er sich mit der Schrift „Membran und Narkose“. Leider sind keine Dokumente über das Habilitationsverfahren erhalten.

Als Privatdozent hielt L. sechs verschiedene Vorlesungen, die gut besucht wurden. Gleichzeitig bearbeitete er mehrere wissenschaftliche Themen. Binnen kurzer Zeit errang L. solch eine „geistige Stellung“ (Heubner, ebd.), dass er nach der Einberufung Heubners zum Heer als dessen Stellvertreter eingesetzt wurde.

Im Oktober 1917 beantragte die Medizinische Fakultät, L. einen Professorentitel zu verleihen. Dort stand u. a.: L. „hat es verstanden, zahlreiche Mitarbeiter heranzuziehen, welche unter seiner Leitung tüchtige Dissertationen geliefert haben. Die Arbeiten L.s werden von Fachmännern als besonders scharfsinnig und ideenreich beurteilt“ (UA Göttingen, Personalakte L.).

1917 kam als Laborantin Ida Witte ins Institut, die damit in Göttingen ihr Medizinstudium begann. Bald wurde sie L.s treue Lebens- und Arbeitsgefährtin. Sie erinnerte sich später: „Es war eine Zeit, erfüllt mit hektischer, vorwärtsdringender Arbeit. Mannigfache Probleme wurden gleichzeitig experimentell und literarisch verfolgt <…>[Beim Mangel an Allem] ging es trotzdem. L. war groß im Improvisieren. Viele Dinge <…> wurden von ihm mit Hilfe von Kork und Siegellack, mit zerschnittenen Streichholzschachteln und Zwirn, mit Heftzwecken und pflanzlichen Dornen zusammenbastelt. Er hatte große Freude an manueller Tätigkeit und viel Geschick dafür“ (Ida L., 1972, 41).

Als Heubner 1918 in sein Institut zurückkehrte, war er durch die Tätigkeit L.s sehr beeindruckt und kümmerte sich um eine reelle Beförderung L., die auch eine Geldentschädigung für ihn einschließen sollte. Er schrieb dem Kurator der Universität am 12. Dezember 1918: „Herr Professor L. hat sich dem Verwalten des Instituts mit größtem Eifer und ausgezeichneten Erfolgen hingegeben, wie nicht nur die Erhaltung der Einrichtungen des Institutes für seine Zwecke in Unterricht und Forschung, sondern auch eine ganze Anzahl ausgezeichneter wissenschaftlicher Arbeiten erweisen, die während der Kriegszeit im Institut ausgeführt worden sind. Alles dies wäre bei den sehr schwierigen Personal- und Materialverhältnissen nicht möglich gewesen ohne besondere über das Mindestmaß des Notwendigen weit hinausgehende Bemühungen und Betätigungen im Interesse des Instituts“ (UA Göttingen, Personalakte L.).

L.s Arbeiten mit Schülern aus der Göttinger Zeit bilden eine bunte Fülle von kolloidchemischen Forschungen über Nebennierenpräparate und über die Erzeugung von Arterienveränderungen durch Oxidationsmittel bis hin zu Versuchen über Zusammenhänge zwischen Konstitution und physiologischen Wirkung einiger organischer Basen. Meistens waren diese Arbeiten, so Heubner, „nur in ungedruckten Dissertationen und wohl ohne Nennung des geistigen Vaters niederlegt“ (Heubner, 1954, 520).

Darüber hinaus fand L. aber Zeit, auch als Referent und Redakteur des Referatenteils der Zeitschrift „Therapeutische Monatshefte“ zu arbeiten (1912-1921).

Im September 1920 wurde L. als o. Professor und Direktor des Pharmakologischen Instituts der Universität Dorpat (Estland) zu Anfang des Wintersemesters 1921/1922 berufen. Dies war das erste Pharmakologische Institut Europas, dem L. später einen interessanten historischen Artikel „Von der Wiege der Pharmakologie“ widmete (1924).

In Dorpat engagierte sich L., außer in seinem direkten Dienst, bei verschiedenen Tätigkeiten. So wirkte er als Leiter der Pharmakologischen Abteilung des Staatlichen Arzneiprüfungsamts. Darüber hinaus wurde er zu vielen Gutachten angefordert. In der Universitätsstadt gründete er eine informelle Versammlung der Naturwissenschaftler, „Dorpater Referierabend“, und war ihrer „spiritus rector“. Dort fanden nicht spezialisierte Vorträge, jeweils im Hause eines Mitglieds, statt. Die markante Persönlichkeit L.s wirkte in Dorpat auch nachträglich: Sogar in den 1950er Jahren schrieb man von dort an L., um Rat und Empfehlung bittend.

In seinem Institut las er die Hauptvorlesung über Pharmakologie und leitete das Praktikum. Hauptsache aber war, wie immer bei L., die Forschungsarbeit. L. besaß die Fähigkeit, begabten und tüchtigen Mitarbeiter heranzuziehen und sie mit jeweils passenden Aufgaben zu begeistern. Unter seinen Mitarbeitern ist insbesondere der Biologe Hermann Voss zu nennen, mit dem L. sich eng befreundete. In Dorpater Arbeitskreis L.s herrschte, dank seiner weisen Leitung, volle Einmütigkeit: „Jeder freute sich über die Erfolge des andern, die ja dem gemeinsamen Werk zugute kamen“ (Voss, 1959, 334). Wichtigstes Forschungsgebiet des Instituts bildeten Sexualhormone.

Mitte der 1920er Jahre begann hier ein Aufschwung, der durch die Entdeckung in den USA einer neuen biologischen Methode für Hormon-Wirkung-Test in Gang gebracht wurde. L. erkannte als erster nicht nur die Bedeutung dieser Methode, sondern auch die Notwendigkeit derer quantitativen Umgestaltung, um weitere Entwicklungen zu ermöglichen. Zusammen mit Mitarbeitern arbeitete er quantitative biologische Testverfahren aus, mit denen neue Erkenntnisse zunächst über den Stoffwechsel des weiblichen Sexualhormons gewonnen wurden, das zum ersten Mal im Blut und später (1932) im Harn der Frau nachgewiesen wurde. Diese Untersuchungen legten den Grund für ungezählte Arbeiten weltweit, „die Voraussetzungen für die therapeutische Anwendung dieses Hormons schufen“ (Voss, 1964, 93).

1927 wurde mit dem neuen Verfahren, dem sog. L.-Voss-Test, das postulierte, aber noch nicht bekannte männliche Sexualhormon zum ersten Mal nachgewiesen.

Diese Forschungen setzte L. in Mannheim fort, wo er 1928 als Nachfolger Ernst Lessers (s. dort) zur Leitung des Hauptlaboratoriums der Mannheimer Krankenanstalten berufen wurde.

Nach Mannheim folgten ihm mehrere Dorpater Mitarbeiter, einschließlich Voss, so dass die Arbeit nahtlos fortgesetzt werden konnte.

Bald nach L.s Ankunft in Mannheim ernannte ihn die Medizinische Fakultät in Heidelberg zum o. Honorarprofessor. Am 15. Mai 1929 dankte L. die Fakultät für die Möglichkeit der „Fortführung meiner Lehrtätigkeit“, die er „um der Erfordernisse meiner Forschungsrichtung willen verlassen musste“ (UA Heidelberg, PA 1062). Ab WS 1929/1930 hielt L. in seiner Eigenschaft als Professor eine Stunde wöchentlich die Vorlesung „Hormone und ihre Wirkungen“, die an alle Studenten der Medizinischen Fakultät gerichtet war.

Speziell auf die Erforschung der Hormone richtete L. die Arbeit des Hauptlaboratoriums aus, das er leitete, wobei er nicht nur in Dorpat begonnene Untersuchungen von Sexualhormonen fortsetzte, sondern sie auf andere Hormone erweiterte, insbesondere die Nebennierenhormone. Das Laboratorium entwickelte sich zu einem international anerkannten Zentrum der endokrinologischen Forschung, „das Hormoninstitut“. Die sehr fruchtbar arbeitende Forschungsgruppe schloss sechs Akademiker ein, die durch etwa zehn weitere Mitarbeiter, meist Laborantinnen, unterstützt wurden. Dieses Personal wurde hauptsächlich aus Drittmitteln der Industrie und der „Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft“ über L. bezahlt.

Die fruchtbare Entwicklung des Instituts wurde 1933 durch die NS-„Machtübernahme“ abgebrochen. Bereits im März, vor dem im April publizierten offiziell erklärten Anruf zum Boykott der Juden und vor den ersten Pogromen, wurde das als „Judendomäne“ gescholtene Hormonforschungsinstitut durch die neue Stadtverwaltung geschlossen (Fliedner, 1971, 173). Zwar konnten endokrinologische Forschungen in Mannheim, dank der Bemühungen von H. Voss, der zur pharmakologischen Firma Boehringer-Mannheim ging, gerettet und weiter entwickelt werden. Für L. bedeutete es das Ende seiner Arbeit auf diesem Gebiet. L., der nicht mehr ins Krankenhaus hinein durfte, konnte nur, dank der Hilfe des einzigen im Institut gebliebenen Mitarbeiter, wenige Bücher aus seinem Arbeitszimmer bekommen. Ihm, wie er später schrieb, wurden „Werk- und Schaffensraum und dazu Lebensraum, Heimat und das Recht aufs Vaterland gestohlen“ (Brief von 1.1.1949 an den OB Mannheims, StadtA Mannheim S1/3372, S. 19).

Am 20. April 1933 wurde ein Brief der Heidelberger Universität an L. nach Mannheim übermittelt, dass er „bis auf Weiteres beurlaubt“ werde (UA Heidelberg, PA 1062); am 2. August wurde ihm "die lehrbefugnis entzogen" (Ebd., PA 4864). L. war aber damals schon weg: Dem Rat eines Freundes folgend, dass er unverzüglich abreisen solle, „verließ [er] eines Abends <…> das Haus und kam nicht mehr zurück“ (Ida L., 1972, 47).

Auf dem Umweg über Holland, wo ein befreundeter Pharmakologe ihm einen Arbeitsplatz angeboten hatte, ging L. mit seinem alten estnischen Pass in die Schweiz. Dort fand er in Zürich die im April gegründete „Notgemeinschaft deutscher Wissenschaftler im Ausland“ und beteiligte sich sofort bei deren Tätigkeit. Bald folgte ihm die Familie, wobei die drei Kinder in eine englische Quäkerschule in Gland am Genfer See gebracht wurden und Ida L. in Zürich blieb. Der Gründer und Leiter der „Notgemeinschaft“, der Frankfurter Pathologe Professor Philipp Schwartz (1894-1977) erzählte über die anstrengende Arbeit Mitte Juli 1933, dass L. und dessen Frau seine „unermüdlichen Helfer“ waren (Schwartz, 1995, 50). Es handelte damals um die Berufung deutscher Wissenschaftler auf die Stellen an der neuen Universität in Istanbul, die im November 1933 feierlich eröffnet wurde. Ab 1934 gehörte L. zum Beirat der „Notgemeinschaft“ (Erichsen, 1994, 67). Auch er hatte einen Ruf nach Istanbul und fuhr dorthin, lehnte aber ab: Er nahm das Angebot der Rockefeller-Stiftung – eine dreijährige Beihilfe und ein Arbeitsplatz im Laboratorium des Mount Sinai Hospitals in New York an. Im Juli 1934 beteiligte sich L. noch an einer Tagung schweizerischer Physiologen in Lausanne und im August begab er sich in die USA; seine Familie kam zu ihm im November desselben Jahres.

Die Anfangsjahre in den USA waren recht hart. Fast rund um die Uhr, jede Angelegenheit nutzend, lernte L. die Sprache, die zunächst nicht ausreichend war. „Viel Schweiß“, wie er einmal zugab (Ida L., 1972, 48) brachte aber seine Früchte. Dass L. das Englisch gut – bis auf den deutschen Akzent – beherrschte, ist durch eine sprechende Einzelheit bestätigt: 1954 bedankten sich zwei amerikanische Professoren bei L. am wärmsten im Vorwort zu ihrem Lehrbuch der Pharmakologie: L. habe die ursprünglichen Entwürfe gelesen und viele Sätze so umformuliert, dass sie am besten die Gedanken der Verfasser wiedergaben. Eine andere Einzelheit dazu: L. übersetzte ins Englische Gedichte („Kritik des Herzens“) von Wilhelm Busch, – was auch darauf hindeutet, „welche Art von Philosophie und Humor seinem Herzen und seinem Wesen besonders nahe standen“ (Herker, 1965, 101).

Heubner, der 1936 die USA besuchte, bezeugte später, dass das Laboratorium im Mount Sinai Hospital „gar nicht den Vorstellungen ‚amerikanischer‘, d. h. üppiger Ausstattung entsprach“ (Heubner, 1954, 520). Trotzdem arbeitete L. unverdrossen weiter.

Als das Rockefeller-Stipendium ausgelaufen war, konnte L, schon einigermaßen Fuß in New York fassen. Schon 1935 erschien sein erster amerikanischer Artikel. 1936 wurde er Mitglied der Amerikanischen Gesellschaft für Pharmakologie und experimentelle Therapie und fand mehrere wichtige Kontakte mit amerikanischen Kollegen. Zwar konnte L. nur durch die Unterstützung verschiedener Stiftungen und Firmen oder in Kooperation mit anderen Laboratorien seine Forschungen durchführen, was ihm immer wieder gelang. Ende 1936 gliederte L. sich einem Laboratorium des Montefiore Hospitals in New York (Bronx) an, wo er bis 1942 blieb. Gleichzeitig wurde er für zehn Jahre, 1936-1945, als Gast-Forscher an die Cornell Universität in New York eingeladen, wobei er in beiden Laboratorien Forschungsarbeit betrieb.

Dort entwickelte er auch seine weltweit bekannt gewordenen Forschungen über Wirkstoffe des Marihuanas. Marihuana wurde zu jener Zeit ein nationales Problem.

L. fand Kontakt mit dem Professor und Leiter der Chemischen Fakultätder Illinois Universität Roger Adams (1889-1971), einem glänzenden Chemiker auf dem Gebiet organischer Naturstoffe. Adams gewann mit Mitarbeitern aus Cannabisextrakten das Cannabinol, Cannabidiol und, Haupterzeuger der Wirkung, ein Gemisch aus Tetrahydrocannabiolenolen. L. führte dabei pharmakologische Tests durch. Er verglich den Wirkstoffgehalt von Cannabis verschiedener Herkunft, beschrieb das Wirkungsspektrum einschließlich einer  analgetischen Wirkung und ermittelte Beziehungen zwischen chemischer Struktur und pharmakologischer Wirkung.

Die Ergebnisse L.s wurden nach seinem Tod weiter entwickelt und teilweise korrigiert. Seine Pionierbeiträge zur Entzifferung der Stoffe, die Marihuana zum Rauschgift machen, bleiben aber in der Geschichte der Pharmakologie bestehen. Seine inhaltsreiche Zusammenfassung der Forschungen über Cannabiswirkstoffe beendete L. mit den Worten, die auch heute aktuell bleiben: "Nach Gewöhnungsgefahr im Sinne von Sucht und Toleranzsteigerung scheinen die Cannabiswirkstoffe an letzter Stelle unter den 'Rauschgiften' zu stehen, nach der Breite zwischen Schwellen- und tödlicher Wirkung stehen manche von ihnen in vorderster Reihe unter allen Pharmaka." (1950, 192).

1946 zogen die L.s nach Salt Lake City, der Stadt der Mormonen, wohin ihn der Leiter der Pharmakologischen Abteilung der Universität Utah Professor Louis S. Goodman (1906-2000) als Research Professor eingeladen hatte. Dies wurde die letzte Station seines Lebens. Hier konnte L. mit mehreren Mitarbeitern, einschließlich der eigenen Tochter, experimentelle Arbeiten, insbesondere über Cannabis-Wirkstoffe fortführen. Er konzentrierte sich aber mehr und mehr auf das theoretische Problem der Arzneimittel-Kombinationen, das er bereits in Dorpat zu bearbeiten begonnen hatte. Nach wie vor erstrebte er den Aufbau einer quantitativen Pharmakologie, hier die Theorie dieser Kombinationen.

Nach dem Krieg konnte L. den Briefwechsel mit Freunden und Kollegen in Deutschland wiederherstellen und begann auch in deutschen Zeitschriften zu publizieren. Auf Anregung von Heubner, damals in Berlin, beantragte die Medizinische Fakultät der Heidelberger Universität im Februar 1951 einstimmig die Wiederernennung von L. zum Honorar-Professor. Im März 1951 genehmigten badische Behörden „ausnahmeweise“ und „mit Rücksicht auf die angestrebte Wiedergutmachung“ für L., dass L. künftig im Vorlesungsverzeichnis der Universität „wieder als Honorar-Professor geführt wird“ (UA Heidelberg, PA 4864).

Als die Deutsche Pharmakologische Gesellschaft L. 1948 zum Ehrenmitglied ernannte, antwortete er mit einem Gedicht, das seine Freude, aber auch „seine Bescheidenheit in der kritischen Beurteilung der eigenen Leistung ausdrückte“ (Herker, 1965, 101).

1956, aus Anlass des Internationalen Physiologen-Kongress in Brüssel, besuchte L mit seiner Frau Europa, insbesondere Deutschland und traf viele alte Freunde und Kollegen. „Wir bedauern sehr, dass Sie Ihre geistvolle, unermüdliche Arbeit nicht hier, im Kreise der deutschen Pharmakologen ausüben können“, schrieb ihm ein Kollege (Zipf, 1959, 535).

In den letzten Jahren seines Lebens beschäftigte sich L. intensiv mit der Vorbereitung einer Geschichte der allgemeinen Pharmakologie. Ihm war es nicht vergönnt, dieses Werk zu Ende zu bringen.

Das Werkverzeichnis L., von seiner Witwe verfasst (StadtA Mannheim, S1/3372), zählt 260 Publikationen. Es spiegelt seine äußerst vielseitige wissenschaftliche Tätigkeit wider. Dazu sollten über 80 Dissertationen und Aufsätze seiner Schüler und Mitarbeiter hinzugefügt werden, die unter Anleitung L.s geschrieben wurden.

Das ganze Werk L.s kennzeichnet sich durch seine „Neigung zum Vorstoß auf dem letzten Grund der Erscheinungen und zur sauber gedanklichen Systematisierung“ (Heubner, 1954, 521). Die Bedeutung Ls beruht vornehmlich darin, dass sein Werk zur Vertiefung von theoretischen Grundlagen mehrerer pharmakologischer Grundfragen wesentlich beitrug. Waren es zuerst der Ausbau der quantitativen Pharmakologie, wo L. sich die Beziehung zwischen Dosis, Einwirkung und Auswirkung bemühte, so entfaltete sich als zweites die Analyse und Deutung kombinierter Arzneiwirkung. Unter seinen Einzelleistungen ragen als Höhepunkte seine Forschungen über Sexualhormone und später über Rauschmittel hervor.

Q UA Göttingen: KurPA Siegfried Loewe, Personalakte L.; UA Heidelberg: PA 1062, PA 4864, Personalakten L.; StadtA Mannheim: S1/3372, Biographische Sammlung L.; 27/2006, Nr. 7, Materialien über L. im Nachlass Klingmüller; Auskünfte aus dem StadtA Göttingen vom 1.07.2016, aus dem StadtA Frankfurt/M vom 13.07.2016, aus dem StadtA Mannheim vom 1.08.2016, aus dem Lessing-Gymnasium, Frankfurt vom 3.08.2016; aus dem StadtA Fürth vom 11.08.2016.

 W Über die Bindung des Tetanustoxins, in: Biochemische Zs. 33, 1911, 225-246, 34, 1911, 495-511; Klinische Erfahrungen mit Luminal, in: Deutsche medizinische Wochenschrift 38, 1912, 947f.; Kritik d. Meyer-Overtonschen Narkosetheorie, ebd. 2387f.; Zur physikalischen Chemie d. Lipoide. I.-IV., in: Biochemische Zs. 42, 1912, 150-218; (mit W. Heubner) Über die zentral lähmende Strychninwirkung, in: Archiv für experimentelle Pharmakologie u. Pathologie 71, 1913, 174-209; (mit G. Lange) Ausländische Spezialitäten u. deutsche Ersatzpräparate, in: Therapeutische Monatshefte 29, 1915, 166-174; (mit O. Loeb) Die örtliche Reizwirkung d. zur Injektionsbehandlung empfohlenen Digitalispräparate, ebd. 30, 1916, 74-84, 220-230; (mit G. Magnus) Zur Pharmakologie . d. Wundbehandlung, ebd., 32, 1918, 43-53, 225-230, 264-270; Die pharmakologische Seite des Ernährungsproblems, ebd,, 343-350; Das schlagend überlebende Herzstreifenpräparat, in: Zs für die gesamte experimentelle Medizin 6, 1918. 289-300; (mit Marie Simon) Versuche über die Wirksamkeit d. Nebennierenpräparate bei peroraler Zufuhr, ebd., 327-334; Über zyklische Seitenkettenäthylamine, ebd., 335-349; Von d. Wiege d. Pharmakologie, in: Archiv für experimentelle Pharmakologie u. Pathologie 104, 1924, 1-5; (mit W. Faure) Zur experimentellen Prüfung von Haarwuchsmitteln (Humagsolan), in: Klinische Wochenschrift 3, 1924, 1532f.; (mit W. Wadi) Ist die Schilddrüse für die Wirkungen d. Jodalkalien auf das Blutbild maßgebend? ebd. 1583f., 2011; (mit F. Lange) Zur Pharmakologie d. Silbergerbstoffpräparate, ebd. 4, 1925, 1014-1017; (mit W. Faure) Unmittelbarer Nachweis d. Muskeltätigkeit d. Milzkapsel, ebd. 1358f.; Nachweis Brunsterzeugender Stoffe im weiblichen Blute, ebd. 1497; (mit M. Ilison) Eine einfache Methode zur biologischen Wertbestimmung von Hypophysenpräparaten, ebd. 1692; Über einige Wirkungskennzeichen u. Wirkungsbedingungen eines Ovarialhormons, in: Zentralblatt für Gynäkologie 49, 1925, 1735-1758; Prüfung d. Arzneiwirkung, in: Bernhard von den Velen, Paul Wolff (Hg.), Handbuch d. praktischen Therapie als Ergebnis experimenteller Forschung, Bd. 1, 1926, 167-196; Allgemeine Pathophysiologie u. Therapie d. männlichen Genitalfunktionen, ebd., S. 192-804; Pharmakologie u. hormonale Beeinflussung des Uterus, in: Handbuch d. normalen u. pathologischen Physiologie, Bd. 14, 1. Hälfte, 1. Teil, 1926, 501-554; (mit F. Lange u. W. Faure) Über weibliche Sexualhormone. III. Die Wirksamkeit des Zyklushormons bei peroralen Zuführung, in: Deutsche medizinische Wochenschrift 52, 1926, 310-313; Randbemerkungen zur Namengebung auf dem Gebiet d. Sexualhormone, ebd., 1685f.; (mit F. Lange) Über weibliche Sexualhormone. VI. Ermittlungen über die Grundlagen einer Verwertbarkeit d. Brunstreaktion d. Maus zur biologischen Wertbestimmung des Zyklushormons, in: Zs. für die gesamte experimentelle Medizin 51, 1926, 284-329; (mit F. Lange) Über weibliche Sexualhormone. VII. Der Gehalt des Frauenharnes an brunsterzeugenden Stoffen in Abhängigkeit vom ovariellen Zyklus, In: Klinische Wochenschrift 5, 1926, 1038f.; (mit H. Voss) Über weibliche Sexualhormone. VIII. Eine placentare Inkredrüse Spenderin örtlich wirksamen Hormons? Ebd., 1083-1085; (mit F. Lange) Über weibliche Sexualhormone. X. Ergänzendes über das „Zählverfahren“ zur quantitativen Verfolgung des Brunstablaufs beim Nager, in: Zs. für die gesamte experimentelle Medizin 54, 1927, 188-198; Die Wirkung synthetischer Cycloäthylamine aus d. Verwandschaft von Adrenalin u. Histamin auf autonome Erfolgsorgane, ebd. 56, 1927, 271-333; Die Mischarznei, in: Klinische Wochenschrift 6, 1927, 1077-1085; (mit F. Lange u. E. Spohr) Über weibliche Sexualhormone (Thelytropine). XII.Brunsterzeugende Stoffe (Thelykinine) als Erzeugnisse des Pflanzenreiches, in: Biochemische Zs. 180, 1927, 1-26; Die quantitativen Probleme d. Pharmakologie, in: Ergebnisse d. Physiologie 27, 1928, 47-187; Arzneigemische u. Mischarzneien, in: Die Medizinische Welt 2, 1928, 897-899; Untersuchungen über die Wirksamkeit des Nährpräparates „Promonta“, in: Klinische Wochenschrift 7, 1928, 253-255; (mit H. E. Voss, F. Lange u. A. Wähner) Sexualhormonbefunde im männlichen Harn, ebd.,1376f.; (mit H. E. Voss, F. Lange u. F. Spohr) Über Wirkungsmerkmale des männlichen Sexualhormons bei Stoffen aus dem Pflanzenreich, in: Endokrinologie 1, 1928, 39-44; (mit H. E. Voss u. E. Paas) Experimentell-therapeutische Studien an Weibchen mit spontanen Zyklusinsuffizienz, ebd. 323-337;

Lesser, Ernst, in: Deutsches biographisches Jahrbuch 10, 1928, 152-154; Zur Wirkungsweise d. Paraffinpräparate, in: Klinische Wochenschrift 8, 1929, 1950-1952; (mit F. Lange) Entgiftetes Phenolphtalein, in: Klinische Wochenschrift 9, 1930, 207-209, 2217-2219; (mit H. E. Voss) Der Stand d. Erfassung des männlichen Sexualhormons (Androkinins), ebd. 481-487; (mit F. Rotschild, W. Rautenbusch u. H. E. Voss) Androkinin (männliches Sexualhormon) im männlichen Blut, ebd., 1457; Die Wirkstofferzeugung d. Blutdrüsen als Betrachtungsgrundlage d. klinischen Endokrinologie, in: Zentralblatt für innere Medizin 51, 1930, 257-271; Louis Levin+, in: Deutsche medizinische Wochenschrift 56, 1930, 151f.; (mit H. E. Voss) Schnelltest auf männliches Sexualhormon, ebd., 1256-1258; (mit H. E. Voss) Maskulierung durch Androkinin, in: Klinische Wochenschrift 10, 1931, 1057; (mit H. E. Voss) Zur Wertbestimmung männlichen Sexualhormons an den Vesikulardrüsen des Nagermännchens, in: Archiv für experimentelle Pathologie und Pharmakologie 159, 1931, 532-544; (mit H. E. Voss) Die Wirksamkeit intravenös zugeführten Ovarialhormons, ebd. 161, 1931, 108-114; (mit H. E. Voss u. F. Lange) Auswertung des Androkiningehalts von Testispräparaten des Handels, ebd. 162, 131, 633-648;

Sichtbarmachung örtlicher Betäubungswirkungen, in: Klinische Wochenschrift 10, 1931, 649f.;

(mit L. Marx, F. Rotschild u. H. E. Voss) Tierexperimentelle u. klinische Erfahrungen über Nebennierenrindenhormone, in: Klinische Wochenschrift 11, 1932, 281-284; (mit H. E. Voss) Nachweis des Vorkommens von Gelbkörperhormon im Frauenharn, in: Schweizerische medizinische Wochenschrift 64, 1934, 1049f.; Fluor u. Knochensystem ebd., 1177; (mit H. Salfeld) „Mottling of Enamel“ effected by a single fluorine dose, in: Proceedings of the Society for Experimental Biology and Medicine 32, 1935, 1649-1651; Pseudohernia, a visible manifestation of local anesthetic action, in: Journal of Pharmacology and Experimental Therapeutics 56, 1936, 238-251; Pharmacological contributions to the problem of the autonomic control of skeletal muscle tonus, ebd. 58, 1936, 229-238; A pharmacological ejaculation test for bio-assay of male sex hormone, in: Proceedings of the Society for Experimental Biology and Medicine 34, 1937, 483-486; Influence of autonomic drugs on ejaculation, in: Journal of Pharmacology and Experimental Therapeutics 63, 1938, 70-75; (mit R. Adams u. a.) Structure of cannabidiol. Position of the double bonds in cannabidiol. Marihuana activity of tetrahydrocannabinols, in: Journal of the American Chemical Society 62, 1940, 2566f.; (mit H. L. Wollner u.a.) Isolation of a physiologically active tetrahydrocannabinol from cannabis sativa resin, ebd. 64, 1942, 26-29; (mit R. Adams u. a.) Tetrahydrocannabiol homologs and analogs with marihuana activity, ebd., 694-697; (mit R. Adams u. C. M. Smith) Optically active synthetic tetrahydrocannabinols, ebd. 2087-2089; Pharmacological study [of marihuana], in: The Marihuana Problem in the City of New York, 1944 (Reprinted 1973), 149-212; The chemical basis of marihuana activity, in: Journal of Pharmacology and Experimental Therapeutics 84, 1945, 78-81; Marihuana activity of cannabinol, in: Science 102, 1945, 615f.; (mit R. Adams u. K. H. Chen) Tetrahydrocannabinol homologs with a s-alkyl group in the 3-position, in: Journal of the American Chemical Society 67, 1945, 1534-1537; The rate of disappearance of marihuana-active Substance from the circulating blood, in: Journal of Pharmacology and Experimental Therapeutics 86, 1946, 294-296; Studies on the pharmacology and acute toxicity of compounds with marihuana activity, ebd., 88, 1946, 154-191; Bioassay by direct by direct potency estimation, in: Science 106, 1947, 89-91; (mit R. Adams u. M. Happenist) New analogs of Tetrahydrocannabinol, in: Journal of the American Chemical Society 71, 1949, 1624-1628; Benetzung als Wirkungsfaktor, in: Archiv für experimentelle Pathologie und Pharmakologie 206,1949, 357-360; Cannabiswirkstoffe und Pharmakologie der Cannabinole, ebd. 211, 1950, 175-193; (mit S. C. Harvey) Equidistance concept and structure-activity relationship of curarizing drugs, ebd. 214, 1952, 214-226; (mit S. L. Puttuck) Selektive Erregnung sympatischer Ganglien durch Cresoxycholine (COC), ebd. 215, 1952, 525-546; The problem of synergism and antagonism of combined drugs, in: Arzneimittel-Forschung 3, 1953, 285-290; (mit Mitarbeitern) Isobols of dose-effect relations in the combination of pentylenetetrazole and trimethadione, in: Journal of Pharmacology and Experimental Therapeutics 113, 1955, 475-480; Isobols of dose-effect relations in the combination of pentylenetetrazole and phenobarbital, ebd. 114,1955, 185-191; Isobols of dose-effect relations in the combination of niketamide (coramine) and Phenobarbital, ebd. 115, 1955, 6-15; Antagonisms and antagonists, in: Pharmacological Reviews 9, 1957, 237-242; Fragen zur Praxis d. quantitativen Leistungsprüfung von Wirkstoffkombinationen, in: Arzneimittel-Forschung 11, 1961, 899-902.

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 B Foto ca. 1959: UA Heidelberg: Pos I, Nr. 01908; Foto 1927 in: Umschau 31, 1927, 1033; Vgl. L