Grube Georg Heinrich Ludolf, Physikochemiker

*6.05.1883, Göttingen. Ev. +31.08.1966, Stuttgart

V Georg Heinrich Ludolf G., Kaufmann (1844-1899)

M Christiane Dorothee Elise G., geb. Bode (1854-1945)

G1: Julius Albert Friedrich G., Dr. med. (1880-1970)

∞ 21.7.1906 , Göttingen, Marie Minna Luise Magdalene (Magda) Peters (1885-1969)

K 3: Walter (1907-1992), Prof. Dr.. Archivar u. Landeshistoriker; Hans-Ludolf (1909-1988), Dr.-Ing.; Gerda (1918-2008), verh. Stallwitz

         1889-1901                Schulbildung: Nach d. Elementarschule Besuch des humanistischen Gymnasiums zu Göttingen; Abitur Ostern 1901

         1901 IV-1902 III        Einjährig-Freiwilliger Militärdienst beim 2. Kurhessischen Infanterieregiment Nr. 82 in Göttingen; später, 1902-1905 und 1908-1913, sechs Reserveübungen jeweils von acht Wochen bei den Infanterie-Regimentern Nr. 164 in Hameln und Nr. 79 in Hildesheim; Beförderung zum Leutnant der Infanterie.

         1902 IV- 1905 XII     Studium d. Chemie u. Naturwissenschaften an d. Universitäten München (SS 1902) u. Göttingen;

          1906 II                        Promotion cum laude zum Dr. phil.; Diss. „Über einige Magnesiumlegierungen"            

         1906 III – 1908 IX     Industrie-Chemiker in den Minen von Buchsweiler bei Straßburg, zunächst als Chemiker-Analytiker, dann Betriebsleiter einer chemischen Fabrik für die Verarbeitung verbrauchter Gasreinigungsmasse

         1908 – 1914             Wissenschaftliche Arbeit an d. TH Dresden; August-November 1912 Studienreise in die USA; November 1913 Teilnahme an d. „Faraday-Diskussion“ in London.

         1913 I                         Habilitation für das Fach Chemie an d. TH Dresden mit d. Schrift “Die elektrolytische Darstellung des Ferricyankaliums”;

         1913 II- 1914 IX        Privatdozent ebd.

         1914 X – 1951 III      Leiter des neugegründeten Laboratoriums und ab April 1918 Ordentlichen Lehrstuhls für Physikalische Chemie u. Elektrochemie an d. TH Stuttgart

         1914 VIII -1915 IX    Militärdienst als Leutnant d. Infanterie an der Westfront. Nach schwerer Verwundung im November 1914 u. Lazarettaufenthalt als untauglich im Rang Oberleutnant entlassen. EK 2. Kl.

1924 V-1925 V         Rektor d. TH Stuttgart

         1927                           Einweihung des neugebauten Institut für Physikalische Chemie u. Elektrochemie

         1934 V – 1953 IX     Direktor des Teilinstituts für physikalische Chemie der Metalle am Kaiser-Wilhelm-Institut (seit 1949 Max-Planck-Institut) für Metallforschung in Stuttgart

1939 X                                   Eintritt in die NSDAP; Nr. 7543882

1945 IX - 1946 IV     Verhaftung u. Internierung in Ludwigsburg

Ehrungen: Bunsen-Gedenkmünze (1948); Dr.-Ing. E.h., TH Dresden (1953); Dr. rer. nat. h. c. , Univ. Köln (1963).

Schulbildung und Militärdienst

G. wurde als zweiter Sohn des Göttinger Kaufmanns Ludolf G. geboren. Sein Vater war für Göttingen in zweifacher Hinsicht eine wichtige Person – als Mitinhaber einer renommierten Firma für Eisenwarenhandel und als Mitbegründer des Göttinger Geschichtsvereins (1892). Leider starb er, als G. noch Schüler war.

G. besuchte vom 6. bis 9. Lebensjahr die Elementarschule und dann das humanistische Gymnasium zu Göttingen (heute Max-Planck-Gymnasium), das er Ostern 1901 mit dem Zeugnis der Reife verließ, „um Chemie zu studieren“ (UA Stuttgart, SN 28/10). Dieses zeigt, dass G. nur die Noten „Gut“ hatte, „Sehr gut“ in Turnen und Singen (ebd.).

Nach dem Abitur genügte G. seiner Militärdienstpflicht, offensichtlich mit viel Eifer: Bereits in demselben Jahr, im August-September 1902, hat G. eine Sommer-Übung in Hameln abgeleistet und erhielt ein „Befähigungszeugnis“, dass er „seinen Leistungen und seinem Auftreten vor der Front nach bei weiterer Ausbildung ein brauchbarer Reserveoffizier zu werden“ befähigt sei. (UA Stuttgart, SN 28/11). Später machte G. mehrmals Reserveübungen jeweils von acht Wochen und wurde 1913zum Reserve-Leutnant der Infanterie befördert.

Studium und Promotion in Göttingen

Ostern 1902 begann G. sein Studium, zunächst in München, wo er insbesondere Vorlesungen über „Unorganische Chemie“ bei Professor Karl Hofmann (1870-1940) und über Experimentalphysik bei Conrad Röntgen (1845-1923) hörte. Ab WS 1902/03 studierte er in Göttingen. Zum WS 1904/05 bestand er die sog. Verbandprüfung (Vordiplomprüfung) und anschließend studierte hauptsächlich Probleme der physikalischen Chemie. So hörte er bei Gustav Tammann (1861-1938) über „die Lehre vom Gleichgewicht heterogener Systeme“ und nahm teil an dessen „ Physiko-chemischen Kolloquium“. Er hörte auch Vorlesungen von Walter Nernst (1864-1941) über Theoretische Chemie und über Entwicklung der neueren Atomistik. Allererst konzentrierte sich G. auf die Arbeit im Institut für Anorganische Chemie unter der Leitung von Tammann, wo er sich auf dessen Anregung mit Herstellung und Erforschung von Legierungen des Magnesiums mit Metallen der II.-V. Gruppe des Periodensystems beschäftigte. Sein letztes Semester in Göttingen widmete er ausschließlich der Fertigung seiner Doktorarbeit. G. erarbeitete eine Herstellungsmethode, die Schutz vor Oxidation sichern sollte, und untersuchte, mittels Methoden der thermischen, metallographischen und chemischen Analyse viele Magnesiumlegierungen, wobei er mehrere neue intermetallische Verbindungen entdeckte.

Vor Weihnachten 1905 stellte G. sein Gesuch um Zulassung zur Promotion. Im Gutachten über die vorgelegte Dissertation schrieb Tammann: „Die vorliegende Arbeit über Magnesiumlegierungen zeichnet sich durch Reichhaltigkeit ihres Inhalts, und vor Allem dadurch aus, dass alle Angaben über die Zusammensetzung der hier zuerst aufgefundenen Verbindungen auf 3 voneinander unabhängigen Wegen kontrolliert worden sind“ (UA Göttingen: Phil. Prom. G I 5), Er schlug vor, der Arbeit „mindestens das Prädikat valde laudabile [sehr lobenswert] zu erteilen“ (ebd.)

Das Rigorosum in Chemie als Hauptfach, Physik und Physikalische Chemie als Nebenfächer . bestand G. am 7. Februar 1906. Er wurde mit Prädikat cum laude promoviert.

Arbeit in Buchsweiler.

Fortbildung, Habilitation und Privatdozentur in Dresden

Sofort nach der Promotion ging G., der eine Familie zu gründen vorhatte, in die Industrie. Anfang März 1906 trat er in die Firma Minen von Buchsweiler bei Straßburg ein, zunächst als Chemiker-Analytiker im Laboratorium, dann als Betriebsleiter einer chemischen Fabrik, in der die Verarbeitung verbrauchter Gasreinigungsmasse auf Ferro- und Ferrizyanid, Rhodansalze, Ammoniak und Ammoniaksalze durchgeführt wurde. Nach eineinhalb Jahre entschloss sich G. für eine akademische Laufbahn. Er wechselte auf die TH Dresden und zwei Semester lang machte Fortbildung, insbesondere bei Fritz Foerster (1866-1931), dem Professor für Elektrochemie und Physikalische Chemie. Eben dank Foerster wurde G. Elektrochemiker. Foerster hat insbesondere das große Verdienst, so G. später, dass er „schon frühzeitig in Lehre und Forschung die Denkmittel und Arbeitsmethoden der physikalischen Chemie auf die Probleme der wissenschaftlichen und technischen Chemie angewandt [hat]“ (1932, Fritz Foerster+, 57). Dies prägte auch die wissenschaftliche Entwicklung G.s entscheidend. Ab Oktober 1909 wurde G. Unterrichtsassistent bei Foerster und zwei Jahre lang arbeitete er in dieser Eigenschaft.

1912 erhielt G. vom Verein deutscher Chemiker ein Reisestipendium, das G. zum Besuch des Internationalen Kongresses für Angewandte Chemie in Washington und New York und zu einer von der Kongressleitung organisierten viermonatigen Reise durch die elektrochemische und metallurgische Industrie Nordamerikas nutzte.

Während SS 1912 und WS 1912/13 führte G. in Foersters Laboratorium, teilweise bei dessen Nachfolger Erich Müller (1870-1948), seine Arbeit für die Habilitation durch. Das Thema entstand vermutlich bereits dank G.s Tätigkeit in Buchsweiler: Es handelte sich um die Darstellung des Ferrizyankaliums mittels der Elektrolyse. Das von G. erarbeitete Verfahren war den rein anorganischen Prozessen für die Herstellung dieses Salzes an Wirtschaftlichkeit überlegen. Die Habilitationsschrift wurde Anfang Januar 1913 der Fakultät vorgelegt.

Im Februar 1913 wurde G. zum Privatdozent für Chemie ernannt. Er las über Elektrothermie (die Elektrische Erzeugung und technische Verwendung hoher Temperaturen) und über Anwendung der Phasenlehre auf technische Prozesse. Im November 1913 nahm G. auf Einladung der Faraday-Society an der „Faraday-Diskussion“ in London über Passivität von Metallen teil. Er hielt einen inhaltsreichen Vortrag über „Anodische und kathodische Verzögerungserscheinungen“.

Berufung nach Stuttgart. Kriegsdienst. Professur an der TH

Die Publikationen G.s machten seinen Namen in der Fachwelt bekannt. Als Folge erhielt er im Juli 1914 einen Ruf aus Stuttgart. Dort wurde durch Alexander Guthbier (WB II, 89) die Chemische Abteilung der TH so umgestaltet, dass sein Chemisches Institut in drei Laboratorien gegliedert – für Anorganische Chemie, für Organische und Pharmazeutische Chemie, sowie für Physikalische Chemie und Elektrochemie, das noch zu errichten war. Für dieses hatte man G. vorgeschlagen. Er nahm den Ruf an und wurde zum 1, Oktober 1914 zum planmäßigen a.o. Professor ernannt. Wegen des Kriegsausbruchs konnte G, seine Tätigkeit nicht sofort beginnen: Anfang August 1914 wurde er ins Heer eingezogen. Als Leutnant der Infanterie diente er an der Westfront. Im November 1914 vor Reims schwer verwundet, wurde er im September 1915 als untauglich aus dem Militär entlassen. Anfang des WS 1915/16 siedelte er nach Stuttgart über. Sein Laboratorium wurde zunächst irgendwie in einer Dienstwohnung eingerichtet. Hier konnte er unter schwierigsten Verhältnissen seinen Professorendienst aufnehmen, den er dann fast vier Jahrzehnte in Stuttgart fortsetzte. 1916-1919 hielt G. nur Vorlesungen, jeweils 3 Stunde pro Woche über Physikalische Chemie in Sommersemestern und über Elektrochemie in Wintersemestern. Während des Krieges hat G neben dieser durch die Verhältnisse beschränkten Lehrtätigkeit „im Auftrage der Württembergischen Regierung über die Gewinnung von Öl aus schwäbischem Ölschiefer größere Untersuchungen durchgeführt, die zur Errichtung einer technischen Anlage zur Ölgewinnung führten“ (UA Stuttgart, SN 28/14). Am 1. April 1918 wurde G. zum ordentlichen Professor ernannt. Für 1920 gelang es G. durch kleinere Umbauten und einen Hörsaalneubau eine richtige Lehr- und Forschungstätigkeit aufzubauen.

Ab WS 1919720 hielt G. folgende Vorlesungen und Übungen ab: Physikalische Chemie I und II, Sommer und Winter je zwei Stunden pro Woche; Elektrochemie der Lösungen, im Sommer, zweistündig; Elektrothermie (Schmelzflusselektrolyse, und Anwendung elektrischer Öfen in der chemischen Technik und Metallurgie) im Winter zweistündig; Metallurgie auf physikochemischer Grundlage, im Sommer einstündig. Die Hauptkurse, Physikalische Chemie und Elektrochemie, setzte G. bis zum Ende seiner Lehrtätigkeit fort. Über Metallurgie las er bis 1932 und über Elektrothermie bis ca. 1940..

Seine immer sehr klaren und gut durchdachten Vorlesungen waren auf die Mentalität der Studenten zugeschnitten. Außerdem leitete G. Einführungspraktikum in Physikalischer Chemie und Elektrochemie für alle Studenten der Chemie im 6. Semester und betreute Diplomanden und Doktoranden.

Eben damals konnte G. seine ersten Schüler um sich sammeln und begeistern. Einer von ihnen erinnert sich an die „freundschaftliche Atmosphäre eifriger und gewissenhafter Arbeit mit fast täglicher Diskussion der Ergebnisse, eine Atmosphäre <… >, in der durch einen unvergleichlichen, überlegenen und zugleich menschlich liebenswürdigen Humor des Institutschefs Unkraut und Gipfelpflanzen nicht gedeihen können“ (G. Schmid, 1953, 229).

Die ersten Forschungen nahmen Fortentwicklungen von Problemen auf, die G. in Dresden aufgegriffen hatte, nämlich Anodenvorgänge und Passivitätserscheinungen. Dann folgten Untersuchungen über Kathodenreduktion von schwer reduzierbaren Metallen. Dabei pflegte G. Kontakte mit der Industrie, deren Bedürfnisse er immer gut verstehen konnte. Zwei Verfahren über elektrolytische Gewinnung des Chroms bzw. Mangans aus ihren Salzlösungen wurden von einer deutschen und einer amerikanischen Firma patentiert.

Außerdem leistete G. eine intensive literarische Arbeit. Bereits während des Kriegs verfasste er einen monographischen Aufsatz „Die Legierungen des Eisens“ für das Werk von Erich Müller „Das Eisen und seine Verbindungen“ (1917). Weiter erschien 1922 das Buch „Grundzüge der angewandten Elektrochemie; Elektrolyse der wässerigen Lösungen“, das G. „in dankbarer Erinnerung an seine Dresdener Lehrjahre“ Fritz Foerster widmete. G.s Ziel war es „den Leser in das Gesamtgebiet der praktischen Elektrochemie im Rahmen eines kürzerer Lehrbuches einzuführen“ (1922, Grundzüge…, V).

Später, 1930, publizierte G. eine wichtige Monographie „Theoretische und angewandte Elektrochemie“, die er als zweite Auflage dieses Buchs bezeichnete und wieder Foerster widmete. Tatsächlich war es aber ein neues Werk, wo sowohl theoretische Grundlagen, einschließlich der modernen Theorie starker Elektrolyten von Debye-Hückel, wie auch Anwendungen der Elektrochemie an Lösungen und Schmelzen dargestellt wurden. In einer lobenden Rezension (Angewandte Chemie 47, 1930, 827) stand u. a.: „Der Verfasser hat es meisterhaft verstanden, auf verhältnismäßig kleinem Raum alles Wissenswerte in einer vorbildlichen Klarheit abzuhandeln“. Obwohl G. sein Werk eher als Lehrbuch betrachtete: „es kann aber außerdem allen Chemikern und Ingenieuren der Praxis auf das wärmste empfohlen werden“ (ebd).

Darüber hinaus publizierte G. Anfang der 1920er Jahre viele inhaltsreichen Artikel in Fachzeitschriften.

Kein Wunder, dass er 1923 einen ehrenvollen Ruf an die TH Hannover erhielt. Als Bedingung seines Verbleibens in Stuttgart setzte er beim Kultusministerium die Genehmigung für einen Neubau seines Instituts durch. Zusammen mit dem Stuttgarter Architekten Hans Daibler erarbeitete G. das Konzept eines dreigeschossigen Institutsgebäudes, das mit seiner Längsseite an der Wiederholdstraße lag und sich mit dem Physikalischen Institut in Nachbarschaft befand. Die Bauphase dauerte 1925-1926; 1927 konnte dieses, eines der größten und modernsten physikalisch-chemischen Hochschulinstitute Deutschlands, eingeweiht und bezogen werden.

Nun konnte G. seine bisher in der Enge der alten Räume erfolgreich sich entwickelte Lehr- und Forschungstätigkeit auf breiterer Basis fortsetzen und unter Anwendung wesentlich verbesserter Methoden und Apparate großangelegte Forschungen durchführen. Insbesondere entwickelte er Pionierarbeiten über Oberflächenveredelung von Metallen durch Diffusion, mit denen er bereits im alten Institut angefangen hatte. Er begann auch Edelmetalle und ihre Legierungen, besonders auf ihr elektrochemisches Verhalten hin zu untersuchen. Dies führte, u.a., zu 22 Jahre langer Zusammenarbeit mit der bekannten Firma „W. C. Heraeus Platinschmelze GmbH“ in Hanau, wo G als wissenschaftlicher Berater mitwirkte.

Rektorat

Offensichtlich erwarb G. bereits innerhalb seiner ersten Jahre in Stuttgart Ansehen unter den Kollegen. Für das Jahr 1924/25 wurde er durch den Großen Senat zum Rektor der TH gewählt.

Seine Antrittsrede begann G. mit Worten über die Notlage Deutschlands nach dem verlorenen Krieg. „Das deutsche Volk <…> steht vor der Schicksalsfrage, ob es einer Entschädigungsverpflichtung von unerhörter Höhe sich unterwerfen soll oder auch weiterhin die Volksgenossen an Rhein und Ruhr der Willkür der französisch-afrikanischen Soldateska preisgeben soll“ (1924, Der Stein der Weisen, 13). Es sei die Sache „der politischen und wirtschaftlichen Führer unseres Volkes, hier die Entscheidung zu treffen“ (ebd.). Die Sache der Naturforscher sei es aber „Mittel und Wege zu suchen, den Nutzeffekt der Arbeitsstunde soweit zu steigern, dass sowohl eine Befreiung des Landes von drückenden Verpflichtungen wie auch ein auskömmliches Leben der großen Massen des arbeitenden Volkes gewährleistet wird“ (ebd.). Nun wandte sich G. dem Thema: „Der Stein der Weisen und die Kunst, Gold zu machen“ zu. Er entwarf einige lebendige Bilder darüber von Alt-Ägypten bis Goethe und erklärte dann, dass radioaktive Umwandlungen von Elementen auch in der Zukunft auf Bildung von Gold aus schwereren oder leichteren Atomen hoffen lassen, was aber sicher unwirtschaftlich wäre. Im letzten Teil seiner Rede zeigte er, dass moderne Erzeugnisse aus nicht edlen Metallen und Legierungen wertvoller als goldene sein können. Insbesondere sagte er „ein Zeitalter der Leichtmetalle“ voraus (ebd., 28). Zum Schluss kehrte G. zu aktuellen Problemen Deutschlands zurück: „Halten wir uns die geistigen Waffen scharf, denn sie sind die einzigen, mit denen wir die Freiheit erkämpfen können“ (ebd., 30). Er beendete seine Rede mit dreimaligen „Hoch“ „unser geliebtes deutsches Vaterland“ (ebd.)

Während G.s Rektoratsjahr zeichnete sich deutlich ab, dass die Zahl der Studierenden wuchs und weiter wachsen werde. So wurde es für ihn „ein Gegenstand ernstester Sorge“ (1925, Bericht, 4), sich um Erweiterungen der Lehrräume der TH durch Neubauten zu kümmern, und sein Institut, an deren Konzept er damals arbeitete, war „nur erster Schritt in dieser Richtung“ (ebd.). Es gelang ihm, zusätzlich zum Geld von der Regierung, viele Drittmittel von der Industrie und von Privatpersonen zu gewinnen. Zum Schluss seines Berichts konnte G. die Hoffnung äußern, dass „dieses Saatgut des von der Allgemeinheit bezeugten Gemeinsinnes reiche Früchte tragen möge in der erfolgreichen Mitarbeit der Schüler unserer Hochschule an der großen Zielen der Industrie und der Wirtschaft unseres Landes“ (ebd., 11).

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Bunsen-Gesellschaft und Zeitschrift für Elektrochemie

1909, als Assistent an der TH Dresden, trat G. der Bunsen-Gesellschaft für Elektrochemie und angewandte physikalische Chemie bei, die gleichzeitig mit ihrem Hauptorgan, „Zeitschrift für Elektrochemie“, 1894 gegründet worden war. 1929 wurde G., damals schon einer der bedeutendsten Elektrochemiker Deutschlands, zum Mitglied des ständigen Ausschusses der Gesellschaft gewählt.

1931 suchte der ständige Ausschuss der Deutschen Bunsen-Gesellschaft für Physikalische Chemie einen neuen Schriftleiter für die „Zeitschrift für Elektrochemie“. In der Person Grube „fand man endlich einen Redakteur, der des Beifalls der maßgebenden Leute sicher sein durfte“ (Jaenicke, 1994, 95). G. übernahm diesen Posten und leitete mit voller Hingabe die Zeitschrift bis 1945.Er gab während 1932-1944 die Bände 38-50 heraus. Seine sorgfältige und kompetente Schriftleitung trugen viel zur Erhöhung der Qualität der Publikationen bei G. hat die Zeitschrift „auf eine beachtliche Höhe geführt“ (Schmid, 1953, 280). Wie G. später anführte, bildete „die Entwicklung der Zeitschrift einen erheblichen Anteil meiner wissenschaftlichen Lebensarbeit“ (UA Stuttgart: 57/2422)

Das Kaiser-Wilhelm-Institut für Metallforschung

Im Sommer 1934 wurde in Stuttgart das Kaiser-Wilhelm-Institut für Metallforschung neu gegründet – an Stelle des gleichnamigen Instituts in Berlin, das seit Februar 1933 aus wirtschaftlichen Gründen aufgelöst worden war. In Stuttgart existierten bereits zwei Institute der TH, die sich mit der Metallforschung befassten. Das neue Institut sollte diese als Teilinstitute – für physikalische Chemie der Metalle unter Professor G. und für Röntgenographie der Metalle („Röntgenmetallkunde“, ab 1937 „Institut für Metallphysik“) unter Richard Glocker (s. dort) umfassen – neben dem neuen Teilinstitut für Metallkunde unter Werner Köster (s. dort). Letzterer wurde auch Geschäftsführender Direktor des gesamten Instituts. Kösters Teilinstitut musste noch gebaut werden, und vorläufig arbeitete er als Gast im Institut von G.. Später wies Köster darauf hin, dass es G.s Initiative war, für die Neugründung des gesamten Instituts eben Stuttgart zu wählen. Die feierliche Eröffnung des ganzen Instituts fand am 21. Juni 1935 statt. Alle drei Direktoren waren gleichzeitig als Lehrstuhlinhaber an der TH Stuttgart tätig. So wurde das neue Kaiser-Wilhelm-Institut für Metallforschung durch Personalunionen mit der TH verbunden. Obwohl G. dabei keine neuen Räume erhielt, eröffnete sich nun für ihn die Möglichkeit zur Heranziehung und Weiterbeschäftigung fertig ausgebildeter wissenschaftlicher Mitarbeiter.

Damals entstanden insbesondere seine wichtigen Forschungen über Thermodynamik der Legierungsbildung, bei denen Messungen von Gleichgewichtsdrucken mit elektrochemischen Messungen meisterhaft kombiniert wurden.

Drittes Reich, Kriegszeit und Kriegsende

G. war bestimmt deutsch-national eingestellt, aber der Nationalsozialismus mit seinen unsauberen politischen Methoden traf bei G. auf klare Ablehnung. „Insbesondere war er klarer Gegner der NS-Rassenpolitik“ (UA Stuttgart, SN 28/13). In seinem Institut herrschte nach wie vor eine ganz sachliche Atmosphäre ohne jegliche Bevorzugung für politische bzw. ideologische Entscheidungen. Auch der Hitler-Gruß war hier absolut unüblich. Als Beispiel des Verhaltens G.s kann einer seiner Vorträge angeführt werden:

Vom 20. Mai bis 2. Juni 1935 fand in Berlin die 40. Hauptversammlung der Bunsen-Gesellschaft statt, die dem aktuellen Thema „Wissenschaft und Wirtschaft“ gewidmet war. G. beteiligte sich, als Mitglied des Ausschusses an der Vorbereitung dieser wichtigen Versammlung und hielt einen der Hauptvorträge: „Die Bedeutung der physikalischen Chemie für die angewandte Elektrochemie“. Im Gegensatz zu mehreren anderen Vortragenden benutzte er keine NS-Parole und war eher kritisch. Er betonte insbesondere, dass „wir mit der wichtigsten Energiequelle für elektrolytische Prozesse, den großen Wasserkräften, nur stiefmütterlich bedacht sind“ (1935, „Die Bedeutung…“, 411). Zum Schluss verlangte er „sorgfältige Pflege“ der reinen Forschung, die „wertvolles und nicht zu ersetzendes Saatgut für Technik von morgen [liefert]“ (ebd., 412).

Man schlug G. mehrmals vor, in die Partei einzutreten, er lehnte aber solche Vorschläge ab. Trotzdem sah er sich Ende 1939 gezwungen, in die NSDAP einzutreten, sonst – dies war das Verlangen des Verlegers – müsste er seinen hochgeschätzten Posten des Redakteurs der „Zeitschrift für Elektrochemie“ abgeben. In einen Parteigenossen verwandelte sich G. jedoch nicht, sein Handeln im Institut blieb unverändert. Der erste Nachkriegsrektor der TH, Richard Grammel (1889-1964), bezeugte später, dass G. von der TH „niemals als Nazist angesehen worden ist, dass uns vielmehr seine sehr scharfe Einstellung gegen Nationalsozialismus stets durchaus bekannt war“ (UA Stuttgart, SN 28/13).

Mit dem Kriegsausbruch mussten viele Arbeiten des Instituts für Metallforschung auf Aufträge des Ministeriums für Luftfahrt hin durchgeführt werden, G. verblieb aber in Rahmen der reinen Forschung. Dabei hatte er doppelte UK-Stellung – als Direktor des Instituts und „als Spitzenkraft der Luftfahrtforschung“ (Meier, 2007, 1059). Wegen der Gefahr von Luftangriffen wurde ein Teil des G.s Instituts nach Schwäbisch Gmünd verlegt; er selbst und seine Gruppe für Edelmetalluntersuchung blieben aber in Stuttgart. Bei harten Bombardierungen im Oktober 1943 und im Juli 1944 war sein Institut betroffen, es blieb jedoch bei Dach- , Fenster- und Türen-Beschädigungen, zum Glück wurde das Institut nicht zerstört. Nach dem Zusammenbruch befand sich das Institut in der amerikanischen Zone und blieb so von Requisitionen und Demontagen verschont.

Verhaftung, Entnazifizierung und Nachkriegsarbeit

Noch Anfang September 1945 trafen Glocker, G. und Köster mit Richard Grammel zusammen, um die Wiederaufnahme des Lehrbetriebs zu besprechen. Nach wenigen Tagen, am 12. September 1945 wurden aber alle drei vom CIC (US-Counter-Intelligence Corps) verhaftet: Als Direktoren der Kaiser-Wilhelm-Institute gerieten sie automatisch auf die von der Besatzungsmacht geführte Liste der zu verhaftenden Personen. Bis Mai 1946 befanden sie sich im amerikanischen Internierungslager (Camp 74) in Ludwigsburg, obwohl die TH und das Kultusministerium sich bereits ab Oktober um ihre Entlassung bemühten.

Die feierliche Eröffnung der TH fand am 23. Februar 1946 in Abwesenheit der verhafteten Professoren statt, denen nach ihrer Entlassung noch Entnazifizierungsverfahren bevorstanden. Trotzdem wurde G. sofort nach seiner Entlassung zum Mitwirken beigezogen. Damals waren nur in seinem Institut Praktikumsräume für chemische Fächer zu finden, so dass der experimentale Unterricht komplett dort abgehalten wurde. Unter diesen Verhältnissen bemühte sich G. auch, seine Lehrtätigkeit ab SS 1946 wiederaufzunehmen. Durch die Spruchkammer Stuttgart wurde G. im September 1947 als Mitläufer eingestuft und zur Geldsühne von 1500 RM verurteilt. Nach und nach stabilisierte sich das Leben, und G. hielt Vorlesungen über Physikalische Chemie und über Elektrochemie und leitete praktische Arbeiten im Laboratorium bis zum Ende des WS 1950/51. Gesetzmäßig wurde G. mit 67 Jahren emeritiert, vertrat aber seinen Lehrstuhl noch zwei Monate, bis Theodor Förster (BWB VI, 119) ihm ab Mai 1951 nachfolgte. Nach mehrmaliger Verlängerung verließ G. auch seinen Direktorposten im Max-Planck-Institut für Metallforschung, blieb aber wissenschaftliches Mitglied des Instituts. Sein Institut wurde dem Institut für angewandte Metallkunde von W. Köster angegliedert.

Fazit: Hauptleistungen

In der Geschichte der TH Stuttgart verbleibt G. vor Allem als talentvoller Lehrer mehrerer Generationen von Studenten, denen er den Wert des sauberen Experimentierens vermittelt und sie in diesem Sinn erzogen hatte. Bei G. promovierten mindestens 49 Doktoranden, für die er immer nicht nur Lehrer, sondern auch väterlicher Freund blieb. Seine Schüler arbeiteten anschließend hauptsächlich in der Industrie auf verantwortlichen Posten.

Von Bedeutung war auch die organisatorische Tätigkeit G.s, zunächst als Rektor der TH, vor Allem aber in der Bunsen-Gesellschaft, wo er im ständigen Ausschuss der Gesellschaft viele wertvolle Anregungen geben konnte, über die Herausgabe ihrer Zeitschrift ganz zu schweigen.

Die bedeutendsten Leistungen G.s gehören aber zu Naturwissenschaft und Technik.

Das literarisches Erbe G.s zählt nahezu 150 Publikationen, darunter zwei wichtigen Monographien, ohne seine zahlreichen Vorträge in verschiedenen Vereine-Versammlungen einzuschließen. Eine repräsentative Auswahl unter W spiegelt die außerordentliche Vielseitigkeit seiner Forschungen wider. Die Basis dieser Vielseitigkeit wurde durch G.s breitangelegte Erfahrungen gebildet, die er zunächst in der Schule Tammanns, dann in der Industrie und schließlich in Dresden bei Fritz Foerster und Erich Müller erhalten hatte.

Außer den bereits erwähnten Forschungsgebieten muss besonders das der „Elektrische Leitfähigkeit und Zustandsdiagramm bei binärer Legierungen“ hervorgehoben werden. (Dies wählte G. als Thema seines Vortrags vor der 47. Hauptversammlung der Bunsen-Gesellschaft, den er satzungsgemäß bei der Überreichung der Bunsen-Gedenkmünze hielt)

Charakteristisch für die Tätigkeit G.s war ständige Verknüpfung von theoretischen Konzepten mit Bedürfnissen von Firmen bei praktischen Anwendungen von Forschungsergebnissen.

Die Hauptbesonderheit des wissenschaftlichen Erbes G.s ist „die nahezu einmalige, bahnbrechende und schulemachende Verbindung der Metallkunde und der Elektrochemie“ (Thiessen, 1943, 194). G. war der erste, dem es gelungen war, diese bis dahin getrennten Gebiete fruchtbar zu verbinden, und dies sollte als sein großes allgemeines Verdienst gelten, das seinen Platz in der Geschichte der Naturwissenschaft und Technik sichert.

Q UA Göttingen: Phil. Prom. G I 5, Promotionsakte G. ; Hauptstaatsarchiv Dresden: Bestand 11125 Nr. 15266, Bl. 36-40 (über Privatdozent G.); UA Stuttgart: 57/2422, Personalakte G.; SN28/1-27 u. Z624, Nachlass G.; Hautstaatsarchiv Stuttgart: EA 3/150 Bü 733, Personalakte G.; Archiv d. Max-Planck-Ges., Berlin: II. Abt. Rep. 67 Nr. 632, Personalakte G.: Staatsarchiv Ludwigsburg: E1 902/20 Bü 86636, Spruchkammer-Akte G.; Auskünfte aus dem: UA Dresden vom 9.01.2019, Max-Planck-Gymnasium, Göttingen vom 15.01.2019, Stadtarchiv Göttingen vom 16.,21. u.24.01.2019; Stadtarchiv Dresden vom 15. 02.2ß19; Stadtarchiv Stuttgart vom 28.01.2019.

 

W Über Magnesium-Bleilegierungen, in: Zs. für anorganische Chemie 44, 1905, 117-130;

Über Magnesium-Aluminiumlegierungen, ebd. 45, 1905, 225-237;;

Über die Legierungen des Magnesiums mit Zinn u. Thallium ebd. 46, 1905, 76-93;

Über die Legierungen des Magnesiums mit Kadmium, Zink, Wismut u. Antimon, ebd. 49, 1906, 72-92;

Beiträge zur Passivitätstheorie, in: Zs. für Elektrochemie 18, 1912, 189-211;

Anodic and kathodic retardation phenomena and their bearing upon the theory of passivity, in: Transactions of the Faraday Society 9, 1914,, 214-227, 289;

(mit P. Nitsche) Die technischen Methoden zur Gewinnung von Dicyanamid aus Kalkstickstoff vom Standpunkt d. chemischen Kinetik, in: Zs. für angewandte Chemie 27, 1914, 368-378;

(mit J. Krüger) Über die Polymerisation des Cyanamids zu Dicyandiamid in wässeriger Lösung, in: Zs. für physikalische Chemie 86, 1914, 65-105;

Über das Verhalten alkalischer Ferricyankaliumlösungen, in: Zs. für anorganische Chemie 84, 1914, 190-207;

Die Legierungen des Eisens, in: Erich Müller, Das Eisen u. seine Verbindungen, 1917, 437-558;

Über ein schwerlösliches Doppelsalz des Ferrocyancalciums mit Calciumferrit, in: Zs. für anorganische Chemie 112, 1920, 245-261;

(mit B. Dule) Über die technische Gewinnung des gelben Blutaugensalzes aus ausgebrauchter Gasreinigungsmasse, in: Zs. für angewandte Chemie 33, 1920, 141-144;

Die Verwertung des Ölschiefers, ebd.,181f.;

Grundzüge d. angewandten Elektrochemie. Elektrochemie d. Lösungen, 1922.

Über das chemische u. elektrochemische Verhalten d. bleisauren Salze, in: Zs. für Elektrochemie 28, 1922, 273-289;

(mit O. Feucht) Zur Theorie d. Polarisation d. Elektrolytischen Sauerstoffentwicklung: Über das anodische Verhalten des Kobalts in Alkalilauge, ebd., 568-579;

(mit H. Metsger) Über das anodische Verhalten des Mangans in Alkalilauge, ebd. 29, 1923, 17-30;

(mit H. Metsger) Die elektrolytische Darstellung d. Alkalipermanganate durch anodische Auflösung des Mangans unter Mitwirkung überlagerten Wechselstromes, ebd., 100-105:

(mit F. Schweigardt) Über das elektrochemische Verhalten von Wismut u. Antimon in alkalischer Lösung, ebd., 257-264;

(mit W. Rüdel) Über Doppelsalzbildung im festen Zustand in dem System Lithiumchlorid-Calciumchlorid, In: Zs. für anorganische Chemie 133, 1924, 375-388;

Der Stein d. Weisen u. die Kunst, Gold zu machen, Antrittsrede, in: TH Stuttgart, Reden, gehalten bei d. Übergabe des Rektorats am 3. Mai 1924, 13-30;

Bericht des abtretenden Rektors über das Studienjahr 1924/25, in: TH Stuttgart, Reden, gehalten bei d. Übergabe des Rektorats am 2. Mai 1925 u. 5. Mai 1926, 1-11;

(mit G. Motz) Über das Verhalten des Cyanamids in sauer u. alkalischer Lösung, in Zs. für physikalische Chemie 118, 1925,, 145-160;

(mit G. Schmid) Das Gesetz d. Neutralsalzwirkung in konzentrierten Lösungen. Die Neutralsalzwirkung bei d. sauren Hydrolyse des Cyanamids, in: Zs. für physikalische Chemie 119, 1926, 19-45;

(mit W. v. Fleischbein) Die Oberflächenveredlung d. Metalle durch Diffusion. Die Diffusion von Chrom in Eisen u. die Resistenzgrenzen d. Chrom-Eisen-Mischkristalle, in: Zs. für anorganische Chemie 134, 1926, 314-332;

(mit M. Staesche) Das ternäre System Manganophosphat-Phosphorsäure-Wasser u. die Diphosphatomanganosäure, in: Zs. für physikalische Chemie 130, 1927, 572-583;

Die Passivität d. Metalle bei anodischer Polarisation, in: Zs. für Elektrochemie 33, 1927, 389-399;

(mit K. Schneider) Die Diffusion von Wolfram in Eisen u. die Resistenzgrenzen d. Eisen-Wolframlegierungen, in Zs. für physikalische Chemie 168, 1928, 17-30;

(mit A. Burkhardt) Die elektrische Leitfähigkeit u. die Korrosion d. Zink-Kadmium-Legierungen, in: Festschrift d. TH Stuttgart zur Vollendung ihres ersten Jahrhunderts, 1929, 140-156;

Grundzüge d. theoretischen u. angewandten Elektrochemie, 1930;

Die elektrolytische Abscheidung von Gold-Legierungen, in: Festschrift zum 70. Geburtstage von Dr. phil. Dr.-Ing. E.h. Wilhelm Heraeus, 1930, 34-44;

(mit J. Hille) Die Spitzen auf den Isothermen d. elektrischen Leitfähigkeit metallischer Mischkristalle, in: Zs. für anorganische Chemie 194, 1930, 179-188;

Die heutigen technischen Anwendungen d. Elektrolyse geschmolzener Salze, in: Naturwissenschaftliche Monatshefte für den biologischen, chemischen, geographischen u. geologischen Unterricht 28, 1931, 1-11, 65-80;

(mit F. Vaspel) Die elektrische Leitfähigkeit d. Gold-Nickellegierungen, in: Zs. für physikalische Chemie, Ergänzungsband, 1931, 187-197;

(mit R. Trugesess) Über die Bildung von Bariumsilicaten aus Bariumcarbonat u. Kieselsäure im festen Zustand, in: Zs. für anorganische Chemie 203, 1932, 75-96;

(mit Toshkazu Morita) Das elektrochemische Verhalten des Goldes in salzsaurer und bromwasserstoffsaurer Lösung, in: Zs. für Elektrochemie 38, 1932, 117-131;

(mit A. Jedele) Diffusion u. Korrosion von Kupfer-Nickel-Legierungen, ebd., 799-807;

(mit R. Haefner) Die Diffusion von Kupfer u. Aluminium, ebd., 835-840;

(mit H. Voßkühler u. H. Vogt) Elektrische Leitfähigkeit u. Zustandsdiagramm bei binärer Legierungen. Der System Lithium-Cadmium, ebd., 869-880

Fritz Foerster+, in: Angewandte Chemie 45, 1932, 57-59;

(mit H. Vosskühler) Elektrische Leitfähigkeit u. Zustandsdiagramm bei binärer Legierungen. Das System Lithium-Zink, in: Zs. für anorganische Chemie 1933, 215, 210-224;

(mit O. Winkler) Magnetische Untersuchungen im System Kobalt-Palladium, in Zs. für Elektrochemie 41, 1935, 52-60;

Die Bedeutung d. physikalischen Chemie für die angewandte Elektrochemie, ebd., 403-412, auch in: Angewandte Chemie 48, 1935, 387-393;

(mit W. Wolf) Die Legierungen des Lithiums mit Quecksilber u. Indium, in: Zs. für Elektrochemie 41, 1935, 675-681;

(mit G. Heintz) Über die Bildung von Bariumaluminaten aus Bariumcarbonat u. Tonerde im festen Zustand, ebd., 797-804;

(mit W. Bräuning) Über die Enwässerung von Magnesiumchloridhexahydrat u. Carnallit, in Zs. für Elektrochemie 44, 1938, 134-143;

(mit Helmut Schlecht) Über Sinterung von Metallpulvern, ebd., 367-374;

(mi A. Dietrich) Elektrische Leitfähigkeit u. Zustandsdiagramm bei binärer Legierungen. Die Legierungen des Bariums mit Wismut, Magnesium u. Blei, ebd., 755-767;

(mit Hans L. Grube) Beiträge zur Elektrochemie des Niobs, ebd., 771-780;

(mit W. Gaupp) Die Polarisation d. elektrolytischen Sauerstoffentwicklung an den Legierungen des Nickels mit Eisen u. Kobalt in alkalischer Lösung, ebd. 45, 1939, 290-296;

(mit E. Gestreicher u. G. Winkler) Das System Kupfer-Mangan, ebd., 776-784;

(mit U. Croatto) Die Polarisation d. elektrolytischen Wasserstoffentwicklung an den Legierungen des Nickels mit Eisen u. Kobalt in alkalischer Lösung, ebd., 815-820;

Zur Frage d. elektrolytischen Manganabscheidung aus wäßrigen Lösungen, in: Ber. d. Deutschen Chemischen Ges. 75, 1942, 33-40;

(mit A. Schneider, U. Esch u. M. Flad) Zur Kenntnis des Aluminiumsuboxyds [1944], in: Zs. für anorganische Chemie 260, 1949, 120-126;.

Erich Müller+, in: Zs. für Elektrochemie 53, 1949, 337f.;

(mit H. Speidel) Zur Kenntnis des Siliciummonoxyds, I, II, ebd. 339.343;

Über die elektrische Leitfähigkeit binärer Legierungen, ebd. 54, 1950, 99-107;

(mit A. Schneider u. U. Esch) Das System Gold-Platin, in: Eine wissenschaftlich-technische Festschrift aus Anlass des 100jährigen Jubiläums d. Firma W. C. Heraeus GmbH, 1951, 20-42; (mit R. Jauch) Das System Palladium-Aluminium, ebd., 52-68;

(mit P. Hantelmann) Über das Verhalten d. edleren Metalle bei d. Raffination des Aluminiums nach dem Dreischichtenverfahren, in: Zs. für Elektrochemie 56, 1952, 1-8.

 

L Poggendorffs Biographisch-literarisches Handwörterbuch V, 1926, 465; VI, Teil 2, 1937, 963f.; VIIa, Teil 2, 1958, 289f.; VIII, Teil2, 2002, 1428;

Walther Schieber, G. G. zum 60. Geburtstag, in: Zs. für Elektrochemie 49, 1943, 191f.; A. Thiessen, G. G. zum 60. Geburtstag, ebd., 193-198 (B);

W. Köster G. G. zum 65. Geburtstag, in: Zs. für Metallkunde 39, 1948, 129;

G. Schmid, G. G. zum 70. Geburtstag, in: Zs. für Elektrochemie 57, 1953, 229f. (B)

W. Jost, Prof. Dr. G. G. Zum 80. Geburtstag, in: Ber. d. Bunsenges. für physikalische Chemie 67, 1963, 245 (B);

Anonym, G. G.+, in: Mitteilungen aus d. Max-Planck-Gesellschaft 1966, Heft 5, 319;

Johannes Erich Hiller, G.G. zum Gedenken, Worte an d. Bahre, in: Univ. Stuttgart, Reden u. Aufsätze 33, 1967, 55f. (B);

Otto Borst, Schule des Schwabenlands: Geschichte d. Univ. Stuttgart, 1979, 346f., 356f., 362f. 414f..

Walther Jaenicke, 100 Jahre Bunsen-Gesellschaft, 1994, 95, 138, 220f.;

50 Jahre Max-Planck-Ges. 1998, Teil 1, 61;

Helmut Maier, Forschung als Waffe: Rüstungsforschung in d. Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft u. das Kaiser-Wilhelm-Institut für Metallforschung 1900-1945/48, 2007, S. 252, 393f., 395f., 408, 516, 523f., 571, 582, 588, 795, 866, 871, 886, 935, 946-948, 972, 1056, 1059, 1063, 1068.

Ehemaliges Institut für Physikalische Chemie, in: Klaus Hentschel (Hg.) Historischer Campusführer d. Univ. Stuttgart, Teil I: Stadtmitte, 2010, 142-146.

 

B Foto 1929, UA Stuttgart, Bildersammlung, weitere Fotos 1948, 1953, 1963 ebd. u. zahlreiche Fotos aus verschiedenen Jahren im Nachlass G., Z624; Metallwirtschaft 14, 1935, Nr.25, 487;

Gruppenfoto 1926, in: Zs. für anorganische Chemie 198, 1931, zwischen Seiten 30 u.31; 125-Jahr-Feier d. TH Dresden im Karl-Marx-Jahr 1953, 1953, 13; 50 Jahre Max-Planck-Ges. 1998, Teil 2, 92; Vgl. L.