Kossel, Carl Ludwig Martin Leonhard Albrecht, Physiologe, Biochemiker, Nobelpreisträger

*16.9.1853 Rostock, ev., +5.7.1927 Heidelberg

 Albrecht K. (1827-1919), königlich-preußischer Konsul u. Schiffsreeder, später Direktor d. Rostocker Bank; M  Clara, geb. Jeppe (1830-1911); G 6: Richard (1854-1856); Carl Ludwig (1856-1909); Hans (1857-1908), Max (1860-1906) Hermann (1864-1925), Mediziner.

∞ 14.11.1886 Luise Holtzmann (1864-1913), Heidelberg; K 3: Walther K. (1888-1956), Physikprofessor; Gertrud K. (1893-1967) u. noch eine Tochter, die früh gestorben ist.

 

1872                                       Abschluss des Gymnasiums zu Rostock

1872-1877                              Studium d. Medizin an den Universitäten Straßburg (WS 1872/73 -                                WS 1873/74 u. SS 1875-WS1875/76) u. Rostock (SS

                                               1874- WS 1874/75 u. SS 1876-SS 1877)

1874 X -1875 III u.                   Militärdienst

1880 VIII - 1881 I

1877 VII 24                             Ärztliche Approbation in Schwerin

1877 X - 1883 IX                     Assistent am physiologisch-chemischen Institut der.                             

                                               Universität Straßburg

1878 IV 30                              Promotion an d. Univ. Rostock; Diss.: "Über die   

                                               chemischen Wirkungen d. Diffusion"

1881 VIII 2                              Habilitation für physiologische Chemie in Straßburg;   

                                              H.-schrift: "Untersuchungen über die Nucleïne u.

                                              ihre Spaltungsprodukte"

1883 X - 1895 III                    Vorsteher d. chemischen Abteilung des physiologischen                         

                                              Instituts d. Univ. Berlin

1883 XII 15                             Habilitation in Berlin für Anatomie u. Physiologie

1887 X - 1895 III                    a.o. Prof. ebd.

1895 IV - 1901 III                   o. Prof. d. Physiologie, ab 1.V.1895 auch Direktor des   

                                              Physiologischen Instituts an d. Univ. Marburg

1896/97                                  Dekan d. med. Fakultät

1901 IV - 1923 IV                  o. Prof. d. Physiologie u. Direktor des Physiologischen   

                                              Instituts an d. Univ. Heidelberg

1905/1906 u. 1917/16           Dekan d. med. Fakultät        

1908 III - 1909 III                   Prorektor

1911 VIII-XII                           Vortragsreise nach den USA

1920 V - 1927 VII                  Sekretär d. math.-naturwiss. Klasse d. Heidelberger                               

                                             Akad. d. Wiss.

1924-1927                            Gründer u. Leiter des Instituts für Eiweißforschung in   

                                             Heidelberg

Ehrungen: Dr. h. c.: Univ. Cambridge (1904), Univ. Greifswald (1906), Univ. Dublin (1908), Univ. Genf (1909), Univ. Saint Andrews, Schottland (1912); Mitglied d. Akad. d. Wiss.: Paris (1902), Stockholm (1902), Turin (1903), Kopenhagen (1909), Heidelberg (1909), Göttingen (1918). Nobelpreis für Medizin (1910).

  K. wurde als erstes Kind in eine angesehene Rostocker Familie geboren und nahm "die väterliche Liebe seit der frühesten Kindheit als eine selbsverständliche Begleiterin meines Lebens" hin, so er selbst im Alter,. Seine außerordentliche Begabung wie auch sein Fleiß kamen schon früh in der Schule zum Ausdruck, wo er in allen Klassen Primus blieb. Ausgezeichnet in Latein und Griechisch, zeigte er auch Neigung zu den Naturwissenschaften, insbesondere zur Botanik. Ein durch ihn gesammeltes Herbarium war von solcher Qualität, dass er, als die 44. Versammlung Deutscher Naturforscher und Ärzte im September 1871 in Rostock stattfand, eine Botanische Exkursion führen durfte. Vermutlich traf K. schon damals seinen zukünftigen Lehrer Felix Hoppe-Seyler (1825-1895), der ein sehr aktiver Teilnehmer der Versammlung war.

Nach dem Abitur begann K. Medizin zu studieren - ein Kompromiss zwischen seiner Neigung zur Naturwissenschaft und dem Wunsch des Vaters, sein Erstling solle einen wirtschaftlich sicheren Beruf erwerben. K. trat in die neu eröffnete Universität Straßburg ein, wo sich hervorragende Naturwissenschaftler zusammen fanden. Als seine Lehrer benannte K. später den Botaniker Anton de Bary (1831-1888),  Anatom Wilhelm Waldeyer (1836-1921), Physiker August Kundt (1839-1894), Chemiker Adolf Baeyer (1835-1917) und "vor allem" den Begründer der modernen physiologischen Chemie Hoppe-Seyler. "Nur wer die ersten Jahre der Straßburger Hochschule miterlebt hat, kann ermessen, welch' ein Enthusiasmus Lehrer und Lernende erfüllte und welche Fülle wissenschaftlicher Anregung diejenigen empfingen, welche die dem deutschen Geiste neugeschenkte Stätte der Wissenschaft betraten",- schrieb K. 25 Jahre später. Seine erste publizierte wissenschaftliche Arbeit hatte K. im Pharmakologischen Institut der Rostocker Universität ausgeführt (1875), begann jedoch seine tatsächliche wissenschaftliche Laufbahn in Straßburg unter Hoppe-Seyler und dessen Assistenten, dem Chemiker Eugen Baumann (1846-1896). Noch als Student publizierte er hier seine ersten Artikel über Fragen der physiologischen Chemie. 1877, bereits vor der Promotion, die K. 1878 in seiner Vaterstadt erledigte, machte ihn Hoppe-Seyler, als E. Baumann nach Berlin ging, zu seinem Assistenten. So verschrieb sich K. der physiologischen Chemie und wählte bald sein eigenes Arbeitsfeld, die Chemie des Zellkerns. Seine ersten Ergebnisse in diesem Bereich konnte K. in seiner Habilitationsschrift "Über die Nucleïne und ihre Spaltungsprodukte" zusammenfassen. Hier scheint schon seine Grundidee über die "Bausteine" der Eiweißkörper auf.

1883 wurde K. durch E. Du Bois-Reymond als Nachfolger von E. Baumann, dem Vorstand der chemischen Abteilung des Physiologischen Instituts, nach Berlin berufen. Als Privat-Dozent, ab WS 1887/88 als a.o. Professor, hielt K. nicht nur zweisemestrige Vorlesungen über Physiologische Chemie, sondern führte auch jeweils einen "Praktischen Kursus der Chemie für Mediziner" durch, so dass er tatsächlich den gesamten chemischen Elementarunterricht für Mediziner und Pharmazeuten überdeckte. Deswegen blieb ihm nur wenig Zeit für seine eigene wissenschaftliche Arbeit. Trotzdem entwickelte K. eine rege wissenschaftliche und literarische Tätigkeit. In seine Berliner Zeit fielen eine seiner bedeutendsten Entdeckungen - eines wichtigen Bausteins der lebendigen Materie Adenin (1885), wie auch die Herausgabe von etwa 20 weiteren Artikeln und seiner beiden Lehrbüchern, von denen  der "Leitfaden für medicinisch-chemische Kurse" acht Auflagen erlebte. Außerdem hielt K. mehrere Vorträge: In der Berliner medizinischen Gesellschaft, in der Deutschen Chemischen Gesellschaft, der Pharmazeutischen Gesellschaft und im Verein für innere Medizin. Stetig bemühte er sich, die Rolle von physiologisch-chemischen Untersuchungen hinsichtlich der Medizin zu erklären. Damals fand K. jedoch wenig Verständnis. Deswegen ließ ihm sein Fach nur sehr karge Aussichten für seine weiteres Fortkommen - und damit auch für die wirtschaftliche Sicherung seiner 1886 gegründeten Familie.

Glücklicherweise wurden diese Schwierigkeiten durch die Berufung nach Marburg beseitigt. Ende 1894 hatte man K. zum SS 1895 als o. Professor der Hygiene nach Marburg berufen; im Januar 1895 starb dort der Ordinarius für Physiologie Eduard Külz (1845-1895). So wurde K. durch ministeriellen Erlass zum o. Professor der Physiologie und Direktor des Physiologischen Instituts ernannt. Für die damalige Einstellung an medizinischen Fakultäten ist es typisch, dass K. als Biochemiker für den Lehrstuhl der Physiologie nur halbherzig berufen wurde: Im Referat der Berufungskommission stand er an 3. Stelle. Später ging es ähnlich in Heidelberg, wo K. als letzter von vier Kandidaten durch die Fakultät benannt wurde: Man suchte einen "reinen" Physiologen, nicht einen physiologischen Chemiker.

Nach den 12 Jahren im hektischen Berlin kam K. in die gemütlichen Verhältnisse einer kleinen Universität, wo der Kontakt zwischen den Instituten und Fakultäten viel enger war. Bereits nach drei Semestern wählte man ihn zum Dekan. In Marburg hielt K. täglich die große zweisemestrige Vorlesung über die "Experimentalphysiologie" und leitete "Physiologische Übungen für Anfänger" und "Übungen und selbständige Arbeiten für Vorgerücktere". Insgesamt war er mit dem Unterricht viel weniger belastet als in Berlin und konnte sich mit voller Kraft seinen Forschungen widmen. K. bildete sich einen Arbeitskreis, aus dem in den sechs Marburger Jahren mehr als 70 wissenschaftlichen Publikationen hervorgingen. Insbesondere wurden hier die Aminosäure Histidin und Nukleïnbasen Guanin, Xanthin und Hypoxanthin entdeckt.

Im August 1895 starb Hoppe-Seyler. Nun übernahm K. zusammen mit E. Baumann  die Herausgabe der durch seinen Lehrer gegründeten Zeitschrift. Seitdem erscheint sie unter dem Titel "Hoppe-Seylers Zeitschrift für physiologische Chemie". Nach Baumanns frühen Tod (1896) blieb K. bis zu seinem Lebensende der alleinige Herausgeber dieser Zeitschrift.

1901 wechselte K.nach Heidelberg. Ihm folgte sein treuer langjähriger (seit 1892) Helfer Johannes Petri (1864-nach 1927), auf dessen Schultern nicht nur der tägliche Betrieb der Laborarbeiten, sondern auch die Betreuung der Experimente lag. Laut dem Zeugnis von E. Kennaway hatte Petri enorm viel von K. gelernt und führte selbst einige analytische Operationen für ihn durch; "seine Räte waren immer sehr wertvoll". In Heidelberg las K. dieselbe Vorlesung wie in Marburg, aber für ein größeres Auditorium, meistens für mehr als 100, in den Vorkriegsjahren sogar mehr als 200 Zuhörer. Im Institut leitete er vor allem die Doktoranden. Hier entwickelte K. mit Mitarbeitern systematisch seine noch in Straßburg begonnenen Forschungen über die "Bausteine" der Zellkernstoffe; u. a. wurde hier die letzte von fünf Basen der Nukleïnsäuren, Uracil, entdeckt.

In die Heidelberger Jahre fällt eine bereits in Marburg auf den Weg gebrachte intensive Entwicklung vielseitiger internationaler Kontakte K.s - einerseits, weil seine Arbeiten mehr und mehr weltweite Anerkennung fanden, andererseits, weil bei ihm - gerade wegen seines Rufs - zahlreiche ausländische Studenten und Doktoranden arbeiteten. K.s Weltruf fand einen äußeren Ausdruck in den vielen Ehrungen, die im Nobelpreis gipfelten. Zu den Zeugnissen hierzu zählt auch die Tagung des siebenten internationalen Physiologenkongresses, die unter Vorsitz K.s im Sommer 1907 in Heidelberg stattfand.

K.s Zuverlässigkeit und Sachlichkeit trugen ihm großes Vertrauen der Kollegen ein: Im Jahren 1905 und 1916 wählte man ihn zum Dekan der medizinischen Fakultät und im Jahre 1908 - zum Prorektor der Universität (als Rektor galt damals der Großherzog). Auf allen diesen Posten bemühte sich K. - vergebens - den Status seiner Disziplin, der physiologischen Chemie zum selbständigen akademischen Fach mit eigenem Lehrstuhl zu erhöhen. Ausgerechnet mit diesem Verlangen begann er seine berühmt gewordene Akademische Rede "Die Probleme der Biochemie", die grundsätzlich der Begründung dieses Verlangens gewidmet ist.

Während des Krieges wurde K. zum Mitglied des Reichsgesundheitsrates berufen. Als 1917 die Regierung mit der Bitte an K. herantrat, er solle der Bevölkerung klar machen, dass die damaligen Lebensmittelrationen ausreichend seien, erwiderte er: "Diese Anstiftung zur Lüge weise ich mit Empörung und Entrüstung weit von mir".

Im Herbst 1918 wurde K. 65. Nach der eben erschienenen Verfügung des Staatsministeriums über die Verjüngung der Hochschulen hätte er ab SS 1919 in den Ruhestand gehen müssen. Dies löste einen Proteststurm von Seiten der Studenten, Mitarbeter und der Fakultät aus. "Im Abgang A. K.s müsste die Fakultät mit schmerzlichem Bedauern eine schwere Schädigung des Ansehens der Fakultät und der ganzen Universität erblicken", stand im Brief der Fakultät vom 17.6.1919 an das Ministerium für Kultus. Die Proteste halfen. K. emeritierte ab 1. April 1923 und leitete stellvertretend seinen Lehrstuhl noch während des SS 1923. Nachdem er seinen Lehrstuhl abgegeben hatte, hielt er ab WS 1923/24 noch die zweisemestrige Vorlesung über "Physiologische Chemie", zuletzt im SS 1927.

Im Februar 1920 richtete der Fabrikant Fritz Behringer in Mannheim mit einem Kapital von 500.000 M unter dem Namen "Institut für Eiweißforschung Stiftung Fritz Behringer" eine der Universität Heidelberg gewidmete Siftung ein. Die hiermit enstehende Forschungsanstalt sollte nach dem Willen des Stifters "der Leitung Professor A. Kossels unterstehen". So konnte K. einen Teil seines Institutes in den Räumen der neugebauten Medizinischen Klinik - dank des Entgegenkommens ihres Direktors Ludolf Krehl (1861-1937), der K. schon im Marburg kennengelernt hatte, - für seine weitere Arbeit erhalten.

Ab 1920 wirkte K. als Sekretär der Mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse der Heidelberger Akademie der Wissenschaften; das bedeutete nach dem üblichen Turnus vier Mal als geschäftsführender Sekretär. In dieser Eigenschaft, besonders nach seiner Emeritierung, tat K. "in seiner ruhigen Sachlichkeit" (so H. v. Schubert) viel für Überwindung der nach dem Krieg hereinbrechenden Provinzialität der Akademie und für ihre würdige Vertretung nach außen. Zum letzten Mal präsidierte K. der Sitzung seiner Klasse am 25. Juni 1927 - zehn Tage vor seinem unerwarteten Tod - er erlag einem Herzanschlag.

In den letzten Monaten seines Lebens schrieb K. eine zusammenfassende Monographie, "Protamine und Histone" - "die Quintessenz seines Lebenswerks", so sein Nachfolger und Herausgeber dieser Schrift S. Edlbacher. Das Manuskript wurde wenige Tage von K.s Hinscheiden beendet - recht symbolisch für den durch die kontinuierliche harmonische Entwicklung bezeichneten Lebensweg K.s.

Von K. stammen etwa 120 wissenschaftlichen Publikationen, die in erstaunlich klarer sachlicher Weise dargestellt sind und seine stetige Einstellung auf experimentelles Arbeiten zeigen; diese Einstellung ist auch in seinen beiden Lehrbüchern zu sehen. Insgesamt bildet sein wissenschaftliches Erbe eine harmonische Einheit. K.s Ansatz: Ebenso wie man bei anatomischer Betrachtung die gesetzmäßige Zusammenfügung eines Organismus aus den verschiedenen Organen erkennen kann, müsse man biochemisch die gesetzmäßige Zusammenfügung der Eiweißkörper aus ihren "Bausteinen" erforschen. Im Hintergrund stand dabei die seit Ende 1870s so fruchtbar in der Chemie entwickelte Vorstellung über die Anordnung der Atome im Raum. Angesichts der Möglichkeiten der Experimentaltechnik seiner Zeit gab es nur einen Weg zum Ziel - "den systematischen Abbau des Eiweißmoleküls". Unter den Eiweißstoffen wählte K. als besonders interessant die Zellkernkörper, sog. Nukleïne, weil diese "mit den allgemeinen Lebensprozessen" (hervorgehoben durch K.) zusammenhängen müssen. Denn schon früh kam er zur Einsicht, dass Nukleïne keine Reservestoffe, sondern für die Neubildung von Geweben verantwortlich sind. K. hat etwa 30 Bausteine entdeckt oder durch Anderen gefundene Stoffe als Bausteine charakterisiert, u. a. sämtliche fünf Basen der Nukleïnsäuren (Adenin, Thymin, Guanin, Cytosin und Uracil), wobei er ihre Konstitution erklären konnte, und etwa 20 Aminosäure. K. konnte zeigen, dass diese Bausteine in allen Lebewesen dieselben sind. Dazu suchte er jeden einzelnen Baustein in unterschiedlichsten Objekten, angefangen von Schuppen von Ostseefischen bis hin zu indischen Teeblättern. Nach K.s Vergleich, wie durch Kombination der Buchstaben des Alphabets unsere ganze Literatur entsteht, so können durch geeignete Zusammenstellung dieser Bausteine verschiedene Eigenschaften der Organismen geschaffen werden. Er war der tiefen Überzeugung, dass gerade hier die chemischen Grundlagen der Zellteilung, Vererbung, Reifung und Entwicklung entdeckt werden könnten. "Es ist noch ein weiter Weg von der Betrachtung einzelner Bruchstücke des Apparatus bis zum Verständnis seiner Wirkungsweise", betonte K. Aber auch über diese Ziele für die zukünftigen Generationen hatte er prophetische Einsichten, so über die Festlegung des Vererbungsprozesses "auf engsten Raum" durch "die Lagerung der Moleküle und Atome"..

Mit Recht gilt K. als einer der Väter der Biochemie, Zellchemie und Eiweißchemie. Noch mehr: Es heißt heute, dass die Entstehung der modernen Molekularbiologie als Folge der bahnbrechenden Werke K.s zu betrachten ist.

Q   UA Marburg: 307c B II 10, Nr. 80 (Personalakte K.) u. Auskünfte vom 24.11. u. 1.12.2008; UA Heidelberg: PA 1027, PA 4618 (Personalakten K); HAW 264 (Akte K. in d. Heidelberger Akad. d. Wiss.); RA 6808 (Lehrstelle für Physiologie); H-III-111/132 (Akten d. med. Fakultät 1899-1900); H-III-584/1 (Professur für Physiologie); Rep.27, Nr. 605 (Akademische Quästur K.) PA 5279 (Akte J. Petri); GLA Karlsruhe 235/1542 (Akte K.); UB Heidelberg: Heid. Hs 3118 (Briefe K.s an J. Brühl); Heid. Hs 3695E (Briefe K.s an Max Wolf); 93 C 3223 (Gesamte Schriften K.s, 2 Bde.); 93 C 3224 (Sonderabdrucke von A:K. u. seinen Schülern, 6 Bde.); Auskünfte aus dem StadtA Marburg vom 21.11.2008, StadtA Heidelberg vom 20. u. 24.11.2008;

W   Zur Kenntnis d. Arsenwirkungen, in: Archiv für experimentelle Pathologie u. Pharmakologie 5, 1876, 128-136; Ein Beitrag zur Kenntnis d. Peptone, in: Archiv für die gesamte Physiologie 13, 1876, 309-320; Über das Nucleïn d. Hefe, in: Zs. für physiologische Chemie 3, 1879, 284-291; 4, 1880, 290-295; Zur Chemie des Zellkerns, in: ebd. 7, 1882-1883, 7-22; Über das Adenin, in: ebd. 12, 1888, 241-253; Leitfaden für medicinisch-chemische Kurse, 1888, 81921; (mit W. Behrens u. P. Schiefferdecker) Das Mikroskop u. die Methoden d. mikroskopischen Untersuchung, 1889; Eduard Külz+, in: Chronik d. kgl. Preuss. Univ. Marburg 8, 1895, 3-6; (mit E. Baumann) Zur Erinnerung an Felix Hoppe-Seyler, in: Hoppe-Seylers Zs. für physiologische Chemie 21, 1895/1896, I-LXII; Eugen Baumann +, in: Berr. d. Deutschen Chem. Ges. 30, 1897, 3197-3213; Über die Eiweissstoffe (Vortrag am 23. August 1898 auf dem Physiologencongress in Cambridge), in: Deutsche medizinische Wochenschrift 24, 1898, 581f.; Über Constitution d. einfachsten Eiweißstoffe, in: Hoppe-Seylers Zs. für physiologische Chemie 25, 1898, 165-189; (mit F. Kutscher) Beiträge zur Kenntnis d. Eiweißkörper, in: ebd. 31, 1900/1901, 165-214; Beschreibung einiger Apparate, in: ebd. 33, 1901, 1-8; Neuere Ergebnisse der Eiweisschemie, in: Berliner klinische Wochenschrift 41, 1904, 1065-1068; Die Probleme d. Biochemie [Akademische Rede], 1908; Über die chemische Beschaffenheit des Zellkerns [Nobelvortrag], in: Les Prix Nobel en 1910, 1-14 u. in: Münchener medizinische Wochenschrift 58, 1911, 65-69; The chemical composition of the cell, in: Harvey lectures, Series 1911-1912, 33-51; Beziehungen d. Chemie zur Physiologie, in: Die Kultur d. Gegenwart, 3. Teil, 3. Abt., 2. Bd.: Chemie, 1913, 376-412; Über die Beziehung d. Biochemie zu den morphologischen Wissenschaften, in: Sitzungsberr. d. Heidelberger Akad. d. Wissenschaften, Math.-naturwiss. Kl., Abt. B, 1921, Abh. 1, 1-21; Über physiologische Umformung von Eiweißkörpern, in: Die Naturwissenschaften  10,1922, 999-1005; Protamine u. Histone, 1929 (Die englische Übersetzung - 1928).

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B UA Heidelberg: Pos I 01731, 01732, 01733, 01736; Vgl. L.